Hintergrund: Die Anfänge der Tiefseekabel
Berlin (dpa) - „Der Atlantik ist trockengelegt“, schrieb die britische „Times“ am 6. August 1858, nachdem das erste Telegrafen- Kabel von Europa in die USA verlegt worden war.
Doch die Qualität war bescheiden und die kurze Botschaft der britischen Königin Victoria an den US-Präsidenten James Buchanan brauchte Stunden. Nach nur einem Monat gab das transatlantische Ozeankabel zwischen Irland und Neufundland seinen Geist auf.
Erst acht Jahre später, am 27. Juli 1866, stand die erste dauerhafte elektrische Signalleitung zwischen den Kontinenten. Verlegt wurde das Kabel mit der 10 000 PS starken „Great Eastern“, dem damals größten Liniendampfer der Welt, da kein anderes Schiff die schwere Leitung transportieren konnte. 1858 war das Kabel noch halbiert, von zwei Schiffen aus verlegt und mitten im Atlantik verbunden worden.
Wenige Jahre später wurde Afrika per Seekabel-Telegrafie erreicht, die anderen Kontinente folgten. Abgeschlossen wurde die weltumspannende Verkabelung, als 1902 Neuseeland ans Netz kam. Ab Mitte des 20. Jahrhunderts wurden die ersten Telefongespräche übertragen. Mittlerweile liegen auf dem Meeresgrund Glasfaser- statt Kupferkabeln, die wesentlich mehr Daten übertragen können.