Große Bilder aus kleiner Quelle: Pocketbeamer für unterwegs

Frankfurt/Main (dpa/tmn) — Notebooks werden immer kleiner und schaffen so Platz in der Reisetasche. Der lässt sich zum Beispiel mit einem Pocketbeamer füllen. Eine schnelle Präsentation schaffen die Geräte locker, Filmfans werden damit aber nur selten glücklich.

Gibt es vor Ort einen Beamer? Funktioniert der auch wirklich? Und welche Anschlüsse hat er? Mit transportablen Projektoren, auch Pocketbeamer genannt, müssen Geschäftsreisende sich solche Fragen nicht mehr stellen. Außerdem können die leichten und kompakten Geräte auch andere Dinge an die Wand werfen, etwa Filme auf Reisen oder Urlaubsfotos beim Verwandtenbesuch.

Meist dient als Bildquelle ein mobiles Endgerät. „Es geht vornehmlich darum, den kleinen Bildschirm vom Smartphone, Videoplayer oder Notebook zu vergrößern, dabei eine kleine Bauform zu erhalten und mobil zu bleiben“, erklärt Roland Stehle von der Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik (gfu). Die mobilen Beamer lassen sich aber in der Regel auch gut mit Notebooks verbinden.

Die Bildqualität ist in der Regel akzeptabel. Größtes Limit der kleinen Geräte ist die Helligkeit, die in ANSI-Lumen gemessen wird. Eine Lichtstärke wie die großen teuren Brüder können die Mini-Beamer schlicht nicht schaffen. „Ein Modell mit recht typischen 15 ANSI-Lumen kann die Fläche eines 19-Zoll-Monitors in einem abgedunkelten Raum anständig versorgen“, erklärt Bernd Theiss von der Zeitschrift „connect“. Mit 30 ANSI-Lumen funktioniert das auch in einem Raum, der nur ein wenig abgedunkelt ist.

Mindestens 30 ANSI-Lumen sollte ein Pocketbeamer daher auf jeden Fall haben, empfiehlt Theiss. Alles darunter sei nur sehr begrenzt einsetzbar. Spitzenmodelle erreichen sogar bis zu 70 ANSI-Lumen, was nach Angaben des Redakteurs etwa für die Fläche eines 42-Zoll-Fernsehers in einem abgedunkelten Raum reicht.

Wer Gruppen von sechs oder mehr Personen versorgen möchte, braucht aber auf jeden Fall noch mehr Helligkeit. Die Lösung sind hier mobile Beamer ohne Akku, die 300 ANSI-Lumen schaffen, dabei aber trotzdem weniger als ein Kilo wiegen. Außerdem bieten sie meist höhere Auflösungen: „Wer statt Powerpoint auch mal ein PDF, ein Foto oder eine Webseite an die Wand werfen will, ist mit Auflösungen ab 1024 mal 768 auf jeden Fall besser bedient, als mit den üblichen 854 mal 480 Pixeln eines Akku-Beamers“, sagt Theiss.

Damit ein Bild auf Wand oder Leinwand erstrahlt, muss sich der Pocketbeamer auch mit dem Abspielgerät verbinden lassen. Am wichtigsten ist heute der HDMI-Eingang an einem Beamer. „Damit lassen sich Notebooks genauso unterstützen wie DVD-, BluRay-Player oder moderne Smartphones“, erklärt Theiss. Für Abspielgeräte ohne HDMI-Ausgang gibt es im Fachhandel eine Reihe von Adaptern, die auch ältere oder weniger gängige Kabel fit für HDMI machen. Wer viel mit älteren Notebooks arbeitet, kann aber auch gleich zu einem Beamer mit VGA-Eingang greifen.

Doch auch ohne Kabel lassen sich Verbindungen zwischen Pocketbeamer und dem Abspielgerät herstellen: „Für höhere Auflösungen ist die HDMI-Schnittstelle wichtig, aber eine drahtlose Signalübertragung via Bluetooth erleichtert den Betrieb natürlich“, erklärt Roland Stehle von der gfu. Aktuelle Smartphones, Tablets und Notebooks haben inzwischen fast immer eine Bluetooth-Schnittstelle an Bord.

Die leichtesten Pocketbeamer wiegen etwa 300 Gramm und machen sich auch in kleinem Reisegepäck kaum bemerkbar. Vor etwas schwereren Geräten müssen Nutzer aber auch keine Angst haben: „Alles bis zu einem Kilo ist meistens leicht verkraftbar“, sagt Bernd Theiss.

Noch kleiner und leichter als Pocketbeamer sind sogenannte Beameraufsätze für das Smartphone. Die Anschaffung will aber gut überlegt sein, warnt Theiss, denn meistens passt der Aufsatz tatsächlich nur zu einem Gerät: Ein Beameraufsatz für das iPhone 4S macht den Nachfolger iPhone 5 etwa wegen der leicht unterschiedlichen Bauform schon nicht mehr zum Beamer. Auch die Auflösung ist meistens gering und liegt etwa bei 640 mal 480 Pixeln.

Es gibt aber auch positive Gegenbeispiele: Die Zeitschrift „iPhone Life“ hat 2012 zum Beispiel fünf Beamer für das Smartphone von Apple getestet. Unter den Kandidaten war auch ein Beameraufsatz, der die Tester mit seinem hellen und großen Bild überzeugte und den zweiten Platz belegte. Ganz günstig sind solche Aufsätze mit knapp 200 Euro aber nicht. Pocketbeamber gibt es dagegen schon ab 60 Euro. Für ein gutes Gerät sollten Käufer aber auch hier eher zwischen 200 und 300 Euro einplanen, so Theiss.

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