Land langsam, Städte flott Große regionale Unterschiede bei schnellem Internet

Berlin (dpa) - In Deutschland verfügen inzwischen gut sieben von zehn Haushalten (71,2 Prozent) über schnelles Internet mit einer Übertragungsgeschwindigkeit von mindestens 50 Megabit pro Sekunde.

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Dabei gibt es jedoch große regionale Unterschiede, wie aus der Antwort des Bundesministeriums für Verkehr und Digitale Infrastruktur auf eine Anfrage der Grünen hervorgeht. Auf dem Land können nur 29,9 Prozent der Haushalte einen Anschluss mit 50 Mbit/s buchen, in den Städten dagegen 86,2 Prozent. Über die Zahlen des Ministeriums hatte zuerst die „Passauer Neue Presse“ (Dienstagsausgabe) berichtet.

Bei den möglichen Breitbandanschlüssen von 50 Mbit/s oder schneller registrierte das Ministerium einem Anstieg von 22 Prozent gegenüber 2013. Bei 64,9 Prozent der Haushalte seien die Anschlüsse heute sogar schneller als 100 Mbit/s. Die Zahlen beschreiben die vorhandene Infrastruktur, nicht die Anzahl der tatsächlich geschalteten Anschlüsse.

Erhebliche Unterschiede gibt es nach wie vor zwischen den Bundesländern, wobei die Stadtstaaten vorn liegen. In Hamburg könnten den Angaben zufolge sich 94,4 Prozent der Haushalte mit bis zu 50 Mbit/s anschließen lassen, in Bremen sind es 93,6 Prozent, in Berlin 90,2 Prozent. Im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen kommen 72,2 Prozent der Haushalte auf Übertragungsraten von mehr als 100 Mbit je Sekunde, in Bayern sind es 62,4 Prozent.

Schlusslicht im bundesweiten Vergleich ist Sachsen-Anhalt. Dort kommen gerade einmal 43,9 Prozent der Haushalte auf mehr als 50 Mbit je Sekunde, in Mecklenburg-Vorpommern sind es 52,8 Prozent, in Brandenburg 57,2 Prozent.

Die Breitband-Verbindungen in Deutschland werden vor allem durch Kupfer- und Koaxialkabel bereitgestellt. Die besonders zukunftsträchtige Technologie „Glasfaser bis zum Haus“ (Fibre To The Home, FTTH) kann bundesweit dagegen nur von 7,1 Prozent der Haushalte genutzt werden.

Die Grünen-Abgeordnete Tabea Rößner forderte vor diesem Hintergrund ein Umdenken in der Breitbandpolitik „hin zu zukunftsfähigem Glasfaserausbau“. Minister Alexander Dobrindt (CSU) vernachlässige den Glasfaserausbau komplett. International liege Deutschland mit der Anschlussquote von 7,1 Prozent „weit zurück“. Rößner schlug vor, dass der Bund seine Anteile an der Telekom veräußert und den Erlös von zehn Milliarden Euro in den Glasfaserausbau investiert.