Guten Schutz gibt's kostenlos - Virenscanner für den PC
Berlin (dpa/tmn) - Viren, Würmer und Trojaner können einem leicht den Spaß am Internet verleiden. Denn wenn der Rechner nicht richtig geschützt ist, werden Passwörter oder Bankdaten zur leichten Beute von Cyberkriminellen.
Einen hundertprozentigen Schutz gibt es zwar nicht, aber die aktuellen Virenscanner sind „besser denn je“, wie die Stiftung Warentest erst kürzlich feststellte. Ein guter Schutz muss noch nicht einmal Geld kosten.
Doch was ist der richtige Virenschutz für die eigenen Bedürfnisse? „Ein Virenschutz muss zwei Dinge tun“, sagt Jörg Geiger von der Computerzeitschrift „Chip“. „Er muss mich richtig gut schützen und unauffällig sein.“ Wie gut die Schutzfunktion ist, könne man am besten über Tests herausfinden. „Wie gut ein Programm Viren erkennt, kann der Nutzer im Laden nicht einschätzen“, meint auch Christian Schlüter von der Stiftung Warentest. „Die meisten werben ja damit, dass sie 99 Prozent der Viren erkennen. Die Realität sieht aber anders aus.“
Wer sich die Tests ansieht, stellt schnell fest, dass mal das eine Programm besser abschneidet, mal das andere. Das liegt unter anderem daran, dass den einzelnen Test oft eine andere Methodik zugrunde liegt. Deutlich werden aber auch die Unterschiede zwischen kostenlosen und Kaufprogrammen. „Den bestmöglichen Schutz gibt es unserer Erfahrung nach nur gegen Geld“, sagt Geiger. Im Vergleich mit guten kostenlosen Scannern geht es dabei aber nicht um Klassenunterschiede, sondern oft nur um Nuancen.
Als Vergleichsbasis dient in vielen Tests der Virenschutz, den Microsoft selbst anbietet. „Wir raten unseren Lesern, nicht bei dem zu bleiben, was in Windows eingebaut ist“, sagt Geiger. „Auch die Kostenlosen sind besser.“
Abgesehen vom Virenschutz sollte man keim Kauf einer Software noch auf weitere Dinge achten. „Es ist wie beim Autokauf“, sagt Andreas Marx von der Firma AV-Testinstitut. Man sollte vorher wissen, was man mit dem Wagen machen möchte. „Wenn ich den ganzen Tag fahre, das heißt, online bin, dann sollte ich mir eine sogenannte Sicherheitssuite zulegen, die nicht nur den Virenschutz umfasst, sondern auch zum Beispiel automatisch Backups der Daten macht“, rät der Experte. „Es kann ja auch mal eine Festplatte ausfallen.“
Interessant sei eine Lösung mit mehr Sicherheitsstufen deshalb etwa auch für Freiberufler, die ihren Computer für die tägliche Arbeit brauchen. Wer hingegen nur ab und zu mal unterwegs ist, um etwa seine Mails zu checken, „für den würde eine kostenlose Software schon ausreichen“, meint Marx.
Soll eine ganze Familie abgesichert werden, ergeben sich noch weitere Herausforderungen, erklärt Warentester Schlüter. Dann müsse man auch überlegen, mit welcher Lizenz man die Software kauft. Es gebe Lizenzmodelle für einen einzigen Rechner ebenso wie solche für drei oder fünf Computer. Mehrplatzlizenzen sind in der Regel etwas teurer, oft bringen diese Programmversionen aber auch familienorientierte Extras wie Kindersicherung oder -filter zum Surfen mit.
Wie viel Rechenkraft Virenscanner beanspruchen, ist bei Tests ein wichtiges Bewertungskriterium. Viele Rechner seien heute aber so leistungsstark, „dass man den Virenschutz nur beim Starten merkt“, sagt Marx. „Das dauert dann ein, zwei Sekunden länger.“
Wenn von Virenschutz bei Computern die Rede ist, dann geht es meist um Windows-Rechner. Aber natürlich können auch Apple-Rechner oder Linux-Systeme mit Schadprogrammen infiziert werden. Nur seien Mac- und Linux-Rechner wegen ihrer geringeren Verbreitung für Malware-Schreiber nicht lukrativ genug, erklärt Marx. Wie unterschiedlich die Bedrohungslage ist, erklärt der Experte in Zahlen: Für Windows gebe es über 350 Millionen unterschiedliche Schadprogramme, bei Apple seien es gerade einmal um die 15 000 und bei Linux noch viel weniger.