Hacker bedrängen neuen Mac App Store
Cupertino/Berlin (dpa) - Apple hat mit einem neuen Software-Vertrieb für die Mac-Rechner auf Anhieb große Resonanz gefunden. Der Mac App Store wurde aber auch von Hackern bedrängt, die Lücken für Raubkopierer aufdeckten.
Mehr als eine Million Downloads am ersten Tag (7. Januar) - der neue App Store von Apple für Computer mit dem Mac-Betriebssystem tritt in die Fußstapfen der erfolgreichen Online-Shops für iPhone und iPad. Firmenchef Steve Jobs sprach am Freitag am kalifornischen Firmensitz in Cupertino von einer „unglaublichen Resonanz“.
Der Mac App Store bietet zum Start rund 1000 Programme, sowohl von Apple selbst - mit zum Teil deutlich niedrigeren Preisen als bisher - als auch von anderen Anbietern. Wie im mobilen App Store erhalten die Entwickler 70 Prozent des Umsatzes, 30 Prozent kassiert Apple. Erreichbar ist der Software-Shop für den Mac nur über die neueste Version des Betriebssystem Mac OS X (10.6.6 „Snow Leopard“).
Allerdings bedrängten auch Hacker die neue Software- Vertriebsplattform für die Mac-Rechner und deckten Lücken für Raubkopierer auf. Im Internet kursierten am Freitag Anleitungen, wie man auf unterschiedlichen Wegen kostenpflichtige Programme herunterladen kann, ohne dafür zu bezahlen. Ein Apple-Sprecher sagte auf Anfrage, das Unternehmen gebe dazu zurzeit keine Stellungnahme ab.
Für den illegalen Weg an der Kasse vorbei verwendeten die Hacker Daten mit der Signatur kostenloser Programme aus dem Mac App Store und setzten diese bei kostenpflichtigen Programmen ein, die außerhalb des App Stores im Internet heruntergeladen werden können. Außerdem hat eine Hacker-Gruppe nach unterschiedlichen Medien- und Blogberichten eine Software entwickelt, mit der sich der Kopierschutz von Programmen aus dem Mac App Store umgehen lässt. Diese Hacker kündigten jedoch an, dass sie ihren Code zunächst nicht öffentlich bereitstellen wollten.