Mit Autos und Laternen Musik komponieren
Meerbusch (dpa-infocom) - Niemand muss Noten lesen können oder Instrumente beherrschen, um harmonische Rhythmen zu komponieren. Das beweist das Onlinespiel „Isle of Tune“, das auf den ersten Blick zwar aussieht wie ein Aufbauspiel à la SimCity.
In Wahrheit verbirgt sich hinter „Isle of Tune“ ein ungewöhnliches Musikspiel, dem jeder angenehme Töne und Musik entlocken kann. Umher flitzende Autos sorgen für den guten Ton, Bäume, Häuser und Laternen sind die Instrumente.
„Isle of Tune“ bietet eine äußerst witzige, spielerische Art, Musik zu komponieren — oder besser: zu programmieren. Quasi nebenbei, während der Spieler eine Art Vorstadt im Grünen aufbaut. Das Prinzip ist einfach: Der Spieler legt zunächst ein paar Straßen an, baut dann eine Infrastruktur (die Instrumente) auf und schickt im letzten Schritt die „fahrenden Musikanten“ (bis zu drei Autos) mit einem GO-Klick auf den Parcours.
Der Busch fungiert als Bass, Laternen liefern Schlagzeugklänge, Blumenkübel imitieren die Tasten eines Elektropianos, sobald ein Auto vorbeifährt. Alle Elemente wie Häuser, Bäume und Straßenlaternen haben einen eigenen Klang, den der User frei bestimmen kann. Mit einem simplen Mausklick lässt sich definieren, ob ein Ton etwa direkt, leicht verzögert oder zweimal hintereinander erklingen soll. Auf diese Weise komponiert der Vorstadt-Baumeister zeitlich parallel ein komplexes Musikstück.
Das Ganze erinnert an eine Art Evolutionsbaukasten, mit dem sich die „Isle of Tune“ verändern und verschönern lässt — optisch wie musikalisch. Alles ganz ohne Menschen und in einem gemäßigten Tempo. So schön kann Entschleunigung via Bildschirm sein. Am Ende verschmelzen Autos, Häuser, Laternen und Blumen in dezenten Farben und Minimal-Grafik zu audiovisuellen Kunstwerken.