Hannover eröffnet Ambulanz für Computer- und Internetsüchtige
Hannover (dpa) - Die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) hat ihr Behandlungsangebot für Internet- und Computersüchtige erweitert.
Erwachsene mit problematischem Medienkonsum können in der Ambulanz der Klinik für Psychiatrie, Sozialpsychiatrie und Psychotherapie Hilfe suchen. Hier steht ein sechsköpfiges Team aus Ärzten, Psychologen, Pflegern und Sozialarbeitern zur Verfügung. „Wenn das Spielen ganz wesentlich den Alltag des Betroffenen beeinflusst und negative Folgen für ihn hat, könnte das ein Hinweis darauf sein, dass eine Abhängigkeit vorliegt“, sagte der stellvertretende Klinikdirektor Thomas Hillemacher am Freitag.
Weitere mögliche Anzeichen seien Unruhe und Reizbarkeit bei Entzug, also Nichtspielen. Wenn Kinder oder Jugendliche regelmäßig stundenlang am Computer spielen, sind diese allerdings keinesfalls automatisch gefährdet oder gar krank. „Nicht jede exzessive Nutzung bedeutet, dass eine Abhängigkeit vorliegt“, betonte Hillemacher.
Nach einer 2011 veröffentlichten Studie zur Häufigkeit von Internetsucht liegt bei 2,4 Prozent der 14- bis 24-Jährigen eine Abhängigkeit vor. Die Chancen auf Genesung sind nach Angaben der Uniklinik gut, wenn die Patienten sich über einen längeren Zeitraum psychotherapeutisch behandeln lassen.