Hintergrund: Googles geheimes Forschungslabor Google X
Berlin (dpa) - In Googles geheimnisumwitterten Forschungslabor arbeitet der Internet-Konzern unter der Leitung von Mitgründer Sergey Brin an rund hundert Zukunftsprojekten.
Das Labor liegt ganz in der Nähe des zentralen Google-Campus im kalifornischen Mountain View. Die „New York Times“ beschreibt die Anlage als Labor, in dem Roboter frei herum laufen, Teller an das Internet übermitteln, was man gerade isst, und Kühlschränke, die selbstständig Lebensmittel im Netz nachbestellen. Einige Projekte sind aber schon weiter gediehen:
GOOGLE GLASS - Googles Datenbrille wird in kleinen Stückzahlen von Testnutzern und Software-Entwicklern ausprobiert. Über ein in das Glas integriertes, virtuelles Display hat der Brillenträger ständigen Kontakt zum Internet. Er kann sich E-Mails ansehen oder vorlesen lassen, Fotos und kleine Videos von dem, was er gerade sieht aufnehmen, sich navigieren lassen oder über Spracheingabe bei Google suchen. Auch Nachrichtendienste sind geplant. In Kalifornien wird derzeit geklärt, ob solche Datenbrillen im Straßenverkehr zugelassen werden sollen.
SELBSTFAHRENDE AUTOS - Auch an eigenständig fahrenden Fahrzeugen tüftelt Google in seinem Forschungslabor seit längerem, den Anstoß gab der deutsche Wissenschaftler Sebastian Thrun. Tausende Meilen sind die Fahrzeuge bereits unfallfrei in entlegenen Gebieten in Kalifornien und Nevada sowie in Städten gefahren. Denkbar wären in Zukunft auch Taxis, die ohne Chauffeur die Menschen auch in Städten von A nach B transportieren.
PROJEKT LOON - Mit einem Netzwerk aus Ballons, die sich mehr als 30 Kilometer über der Erde in der Stratosphäre bewegen, will Google künftig in allen entlegenen Winkeln der Welt einen Internet-Zugang gewährleisten. Spezielle Antennen sollen dabei Kontakt zu einem der miteinander verbundenen Ballons aufnehmen und das Signal dann bis zur nächsten Basisstation weiterleiten.
INTELLIGENTE KONTAKTLINSE - Von der „smarten Kontaktlinse“ hat Google einen ersten Prototypen fertiggestellt. Die Linse misst mit Hilfe von winzigen Sensoren und eines Chips die Blutzuckerwerte und schickt sie per Datenfunk an eine App im Smartphone. Die Forschung leitet Babak Parviz, der bereits an der Entwicklung von Google Glass beteiligt war.