Trotz Währungseffekten Infineon verdient mehr - Starker Euro belastet
Neubiberg (dpa) - Der Chiphersteller Infineon hat trotz gut laufender Geschäfte mit Währungseffekten durch den stärkeren Euro zu kämpfen. Weil die Gemeinschaftswährung gegenüber dem US-Dollar zuletzt deutlich zugelegt hat, kommt in der Umrechnung von Erträgen weniger beim Dax-Unternehmen an.
Das liegt daran, dass Halbleiter vor allem in Dollar gehandelt werden. Infineon-Chef Reinhard Ploss musste daher am Mittwoch die Prognose für das Geschäftsjahr 2017/18 (Ende September) kappen. Das Unternehmen rechnet nun nur noch mit einem Umsatzplus zwischen 3 und 7 Prozent nach zuvor 7 bis 11 Prozent. Auch bei der Rendite geht Finanzchef Dominik Asam nun von etwas weniger aus.
Die gute gesamtwirtschaftliche Lage halte Infineon in Tagesgeschäft aber auf Kurs. „Das führt zu einer sehr hohen Nachfrage bei Leistungsbauelementen für unterschiedliche Anwendungen, etwa Solaranlagen, besonders in China, und beispielsweise Rechenzentren“, sagte der Infineon-Chef. Außerdem profitiert das Unternehmen davon, dass in modernen Autos immer mehr Elektronik und Sensoren verbaut werden. Der Spartenerlös legte im Quartalsvergleich um 5 Prozent zu.
Unter dem Strich verdiente der Halbleiterkonzern wegen geringerer Steuern im ersten Quartal mit 205 Millionen Euro 16 Prozent mehr als im Vorquartal. Im Chipgeschäft werden Geschäftszahlen wegen der stark schwankenden Preise meist mit dem Vorquartal verglichen und nicht mit dem Vorjahreszeitraum. Für das laufende zweite Quartal schätzt Infineon den Umsatzzuwachs auf 2 bis 6 Prozent.