Lenovo trotzt PC-Flaute dank Stärke in China
Peking (dpa) - Der chinesische Computer-Hersteller Lenovo kann sich mit deutlichen Zuwächsen bei Umsatz und Gewinn von der Flaute in der PC-Branche abkoppeln.
Lenovo meldete für das vergangene Vierteljahr ein Umsatzplus von zwölf Prozent auf 9,36 Milliarden Dollar (6,9 Mrd Euro). Der Gewinn sprang in dem Ende Dezember abgeschlossenen dritten Geschäftsquartal um gut ein Drittel auf 205 Millionen Dollar hoch, auch wegen Sonderposten.
Lenovo ist auf Kurs, die Spitzenposition im PC-Geschäft vom langjährigen Marktführer Hewlett-Packard zu übernehmen. Dem chinesischen Unternehmen, das 2005 die PC-Sparte von IBM kaufte, hilft vor allem die starke Position auf seinem boomenden Heimatmarkt. Im vergangenen Quartal machte Lenovo 43 Prozent seines Geschäfts in China. Der Umsatz dort wuchs um 17 Prozent und auch der Großteil des operativen Gewinns wurde in dem Riesenmarkt erwirtschaftet.
In China macht Lenovo auch spürbare Fortschritte im zukunftsträchtigen mobilen Geschäft. So ist das Unternehmen bei Smartphones die Nummer zwei in dem Land. Inzwischen hat Lenovo seine Smartphones in weiteren Ländern wie Russland, Vietnam und Indien auf den Markt gebracht.
Der Konzern schließt auch Übernahmen im mobilen Bereich nicht aus - etwa wenn der Blackberry-Anbieter RIM zum Verkauf stehen sollte. Lenovo ist grundsätzlich offen für Zukäufe: So bauten die Chinesen ihre Position in Deutschland mit der Übernahme des Aldi-Lieferanten Medion stark aus.
Auch aufgrund seiner Stärke in China steht Lenovo als Ausnahme in der PC-Branche da. Die anderen großen Computer-Anbieter wie HP oder Dell kämpfen mit Geschäftsrückgängen, weil Kunden lieber Smartphones und Tablets kaufen als traditionelle Computer. Auch Lenovo macht über 80 Prozent des Geschäfts mit klassischen Personal Computern: 51,7 Prozent mit Notebooks und 30,1 Prozent mit Desktop-Rechnern.