Loewe kämpft ums Überleben: Aktie bricht ein

Kronach (dpa) - Der Aktienkurs des kriselnden TV-Geräteherstellers Loewe ist nach einer weiteren Verlustmeldung am Freitagvormittag um ein Drittel eingebrochen.

Der Konzern hatte am Donnerstagabend überraschend schlechte Quartalszahlen vorgelegt und erwartet, dass bereits Ende Mai die Verluste die Hälfte des Grundkapitals der traditionsreichen Firma aufgezehrt haben werden.

Da Loewe dann per Gesetz gezwungen wäre, zu einer Hauptversammlung zu laden, verschob der Konzern sein für den 11. Juni geplantes Aktionärstreffen, um den Punkt noch auf die Tagesordnung setzen zu können.

Der Umsatz war in den ersten drei Monaten um 35 Prozent auf 43,5 Millionen Euro eingebrochen, vor Zinsen und Steuern steht ein Verlust von fast 10 Millionen Euro. Bis April hatte der Konzern bereits jeden fünften Mitarbeiter entlassen.

Die Franken kämpfen seit langem mit der harten Konkurrenz aus Asien. Die meisten Fernseher kommen von Global Playern wie Samsung oder Panasonic.

Hier wird in großen Stückzahlen produziert - und damit auch viel günstiger als in Deutschland. Hinzu kommen bei Loewe hausgemachte Probleme.

Der Konzern macht sich nun auf die Suche nach frischem Kapital und prüft neben einer Kapitalerhöhung auch den Einstieg von Investoren.

Ende März hatte Loewe für 2012 einen Verlust von fast 45 Millionen verkündet. Allerdings hatte der neue Vorstandschef Matthias Harsch noch Hoffnungen zumindest auf ein Umsatzwachstum 2013 gemacht.

Kaum einen Monat später muss er diese Prognose nun wieder kassieren, das Jahr wird wohl noch schlechter laufen.