MailDrop: Müllhalde für Spam-Mails
Meerbusch (dpa-infocom) - Spam im Mail-Postfach nervt. Wer sich davor schützen will und dabei nicht allein auf den Spam-Filter seines Providers vertrauen möchte, sollte sich eine Wegwerf-Adresse zulegen.
Dafür gibt es einen Helfer im Internet.
Internet-Nutzer müssen keinen Spam im E-Mail-Postfach dulden. Ein Ausweg ist, die eigene, persönliche E-Mail-Adresse sparsam anzugeben. Es empfiehlt sich, ein spezielles Postfach einzurichten, das nur eine begrenzte Zeit lang funktioniert. So eine E-Mail-Adresse kann sehr praktisch sein: Man verwendet sie nicht, um mit Freunden oder Kollegen zu kommunizieren, trägt sie aber in Webseiten ein, die vermutlich später Spam-Mails versenden.
Auf diese Weise lassen sich erste E-Mails empfangen und lesen, später wird das Mail-Postfach geschlossen — und man wird mit den Spam-Mails nicht mehr konfrontiert. MailDrop bietet solche Wegwerf-Adressen kostenlos an. Benutzer wählen dort eine vorgeschlagene Mail-Adresse (rechtes Feld, „Want a suggestion“) aus oder geben einen eigenen Vorschlag mit der Endung @maildrop.cc (linkes Feld, „Make up your own E-Mail address“) ein. Sekunden danach steht das entsprechende Postfach bereit.
Die Maildrop-Adresse lässt sich nun nutzen, um sich bei Webseiten anzumelden oder Benutzerkonten zu erstellen, ohne dafür die echte E-Mail-Adresse herausrücken zu müssen. Viele Internetseiten und Dienste verlangen eine E-Mail-Adresse, an die anschließend eine Anmeldebestätigung versandt wird. Für diese Zwecke eignet sich MailDrop optimal. Unseriöse Anbieter, die es mit dem Datenschutz nicht allzu genau nehmen und E-Mail-Adressen der Nutzer zum Beispiel weiterverkaufen, verlieren so Ihren Schrecken.
MailDrop akzeptiert nur E-Mails mit einer maximalen Größe von 100 Kilobyte, speichert pro Postfach nur zehn Nachrichten (treffen neue ein, werden ältere gelöscht) und löscht Dateianhänge rigoros. Zudem leert der Dienst automatisch alle Postfächer, die seit 24 Stunden keine Mail mehr empfangen haben. Für die meisten Anwendungsfälle ist das aber kein Problem.
Zudem sollte man beachten, dass für die Nutzung des Wegwerf-Postfachs keine Anmeldung erforderlich ist. Um auf E-Mails zugreifen zu können, genügt es, die Adresse zu kennen. Für den Empfang persönlicher oder gar vertraulicher Inhalte ist der Service also nicht geeignet. Aber dafür haben die Entwickler MailDrop auch nicht erschaffen. Nutzer sollten sich für den Teil vor dem @ eine möglichst komplizierte Kombination aus Buchstaben und Ziffern ausdenken. So wird die E-Mail-Adresse selbst zu einer Art Passwort, die zumindest ein wenig Sicherheit bietet.