Marktforscher: Gratis-Apps werden auf Dauer dominieren
Stamford (dpa) - Mehr als 100 Milliarden Apps für Smartphones und Tablets werden allein in diesem Jahr heruntergeladen, schätzen Marktforscher. Die Zahl wird noch deutlich steigen - und der absolute Großteil der Anwendungen auch weiterhin kostenlos sein.
Die Zahl der App-Downloads für mobile Geräte wird sich in den kommenden vier Jahren nach Einschätzung von Marktforschern mehr als verdoppeln. Dabei dürften kostenlose Anwendungen aber noch deutlicher dominieren als jetzt, prognostizieren die Analysten von Gartner. Geld würden die App-Entwickler mit Einkäufen innerhalb ihrer Programme verdienen.
Für dieses Jahr erwarten sie über 102 Milliarden heruntergeladene Apps für Smartphones und Tablets. Zum Jahr 2017 sollen es bereits 268,7 Milliarden sein. Zugleich werde in dieser Zeit der Anteil der Gratis-Anwendungen von 91 auf 94,5 Prozent steigen. Damit würde der Absatz kostenpflichtiger Apps von knapp 9,2 Milliarden heruntergeladenen Bezahl-Anwendungen in diesem Jahr auf rund 14,8 Milliarden 2017 wachsen. Die durchschnittlichen Preise dürften dabei aber sinken, sagte Gartner-Analystin Sandy Shen.
Das große Geschäft würden den Software-Entwicklern in Zukunft eher In-App-Käufe bringen. Damit sind zusätzlich Funktionen oder virtuelle Artikel gemeint, die Nutzer innerhalb einer Anwendung kaufen können. Ihr Anteil am gesamten Umsatz werde von 11 Prozent im vergangenen Jahr auf 48 Prozent 2017 steigen, prognostiziert Gartner.
Das Google-System Android und Apples iOS werden nach Einschätzung der Marktforscher weiterhin die wichtigsten Plattformen sein und zusammen 90 Prozent der Downloads ausmachen.
Dabei erwartet Gartner allerdings, dass in der Android-Welt Googles Plattform Play Store Marktanteile an andere App-Shops abgeben werde. Derzeit würden rund 55 Prozent der Android-Apps im Play Store heruntergeladen, zum Jahr 2017 dürften es noch 47 Prozent sein, sagte Shen. Die kleineren Stores für Android-Apps haben ein Sicherheitsproblem: Sie werden gelegentlich von Online-Kriminellen missbraucht, die dort bösartige Software als scheinbar harmlose Anwendungen tarnen. Google prüft hingegen - genauso wie Apple bei der iTunes-Plattform - die Anwendungen, die in den Play Store kommen.