Mehr als nur fürs Geschäft: Business-Notebooks
Köln (dpa/tmn) - Robust, zuverlässig, schlicht: Wer seinen Computer hauptsächlich zum Arbeiten braucht, wird mit einem Business-Notebook womöglich glücklicher als mit Standardware aus dem Elektrohandel.
Für Spieler sind die Arbeitsrechner aber praktisch ungeeignet.
Gedacht sind sie vor allem für Geschäftsreisende, die unterwegs auf einen zuverlässigen Rechner angewiesen sind. Das bedeutet aber nicht, dass Privatanwender nicht auch von den Vorteilen der sogenannten Business-Notebooks profitieren können. „Merkmale eines Business-Notebooks sind eine höhere Leistungsfähigkeit, ein großer Speicherplatz und eine hohe Robustheit, weil der Computer beispielsweise auf Dienstreisen viel bewegt werden muss“, erklärt Prof. Hans Ludwig Stahl, Direktor am Institut für Informatik der Fachhochschule Köln.
Damit es mit den Notebooks auf Geschäftsreisen keine Probleme gibt, bringen sie oft mehr Anschlussmöglichkeiten mit als herkömmliche mobile Rechner. „So können bei Präsentationen etwa verschiedene Beamer angeschlossen werden“, erklärt Stahl. Zur Standardausstattung gehört auch ein mattes Display. Das wirkt zwar auf den ersten Blick nicht so attraktiv wie die Hochglanzoptik anderer Notebooks, ist dafür aber auch bei Sonnenschein noch gut ablesbar.
Hinzu kommt die Möglichkeit, Business-Notebooks über eine Dockingstation direkt mit anderer Hardware verbinden zu können. „So kann der Nutzer auch schnell die Vorzüge eines Desktop-PCs nutzen“, sagt Stahl. Drucker, Maus, Tastatur oder etwa ein größerer Bildschirm werden mit nur einem Handgriff angeschlossen. Bei herkömmlichen Notebooks geht das normalerweise nur über ein USB-Kabel und mit entsprechenden Geschwindigkeitseinbußen.
Ein weiterer großer Unterschied in punkto Ausstattung ist die Grafikkarte. „In Business-Geräten ist meist eine einfache Grafikkarte eingebaut, die für den Büroalltag auch völlig ausreicht“, sagt Marc Thylmann vom IT-Verband Bitkom. Solche Grafikchips werden im Gegensatz zu leistungsfähigeren Exemplaren nicht besonders heiß. Das bedeutet weniger Arbeit für die Notebookkühlung und damit in der Regel eine höhere Akkulaufzeit. Wer am Computer aber gelegentlich auch spielen will, wird damit wenig Freude haben.
Und auch für Ästheten sind Business-Notebooks nur bedingt empfehlenswert. „Business-Geräte kommen mit wenigen optischen Spielereien aus und haben ein eher sachliches Design“, sagt Jörg Wirtgen von der Computerzeitschrift „c't“.
Dafür lassen sie sich in der Regel besser aufrüsten als Standard-Notebooks: Viele Business-Geräte haben einen sogenannten Wechselschacht, in den sich je nach Bedarf ein DVD-Brenner oder eine weitere Festplatte einsetzen lassen. Wer lieber an Gewicht spart, steckt nur einen Plastikeinschub hinein, so bleibt das Notebook gut tragbar.
Der Kauf eines Business-Notebooks ist außerdem sinnvoll, wenn der Nutzer an erweiterten Service- und Garantieoptionen interessiert ist. So bieten die Hersteller beispielsweise oft eine Vor-Ort-Reparatur an. „Außerdem sind Ersatzteile viel länger erhältlich, so dass die Reparatur auch nach mehreren Jahren noch gewährleistet ist“, erklärt Wirtgen. Die zusätzlichen Garantieleistungen kosten allerdings extra.
Ganz billig wird die Anschaffung eines Business-Notebooks ohnehin nicht. Die Preise seien aufgrund der unterschiedlichen Ausstattung und vor allem der anders kalkulierten Garantie zwar nicht direkt mit denen von Standardgeräten vergleichbar, betont Wirtgen. Er sagt aber auch: „Die absolute Billigklasse um etwa 300 Euro gibt es bei Business-Notebooks nicht.“ Dafür haben Käufer hier meist mehr Mitspracherecht: Andere Notebooks gibt es in der Regel nur mit einer bestimmten Ausstattung oder in wenigen vorgegebenen Varianten. Business-Modelle kann sich der Kunde dagegen nach eigenen Bedürfnissen zusammenstellen und zum Beispiel den Festplattenplatz vergrößern, bestimmte Software vorinstallieren oder mehr Arbeitsspeicher einbauen lassen.
Das bedeutet aber auch, dass es Business-Notebooks meist nicht im Elektromarkt um die Ecke zu kaufen gibt. Auf die Beratung im Geschäft muss man dennoch nicht verzichten. „Firmen wie Lenovo, HP oder Toshiba haben zum Beispiel eigene Fachhändlernetze“, sagt Redakteur Wirtgen. „Beim Onlinekauf hat man in der Regel aber mehr Optionen.“