Mehr als Scheibendrehen: Blu-ray-Spieler bieten viel

Berlin (dpa/tmn) - Auch wenn die Blu-ray gegenüber der DVD mit einer höheren Auflösung das deutlich bessere Bild und damit das beeindruckendere Filmerlebnis bietet: Noch immer dominiert die DVD mit einem Anteil von 60 Prozent den Kaufmarkt.

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Allerdings sinken deren Umsätze, wie der Bundesverband Audiovisuelle Medien erhoben hat. In den ersten drei Quartalen des vergangenen Jahres gingen diese von 558 auf 511 Millionen Euro zurück, während die Blu-ray leicht von 263 auf 268 Millionen Euro zulegen konnte. Wer sich für ein neues Abspielgerät im Wohnzimmer interessiert, sollte mittlerweile in jedem Fall zu einem Blu-ray-Spieler greifen: Die Preise sind extrem gepurzelt, außerdem erweitern sie den Funktionsumfang älterer Flat-TVs ungemein.

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„Wenn man nichts weiter will als eine normale Blu-ray in Full-HD-Auflösung zu sehen, so nehmen sich die Player nicht mehr viel“, erklärt Leopold Holzapfel vom „Chip“-Magazin. Auf 3D-Unterstützung oder das Hochskalieren von niedriger aufgelöstem Videomaterial auf UHD- oder 4K-Auflösung (Upscaling) müsse man bei Bedarf aber gezielt achten. „Außerdem gibt es immer noch große Unterschiede bei Internetfunktionen wie Apps und Streaming.“

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Das hat auch die Stiftung Warentest nach einem Vergleich von elf Blu-ray-Playern festgestellt („Test“-Ausgabe 1/16): „Manche Player haben mehr als 30 Apps vorinstalliert. Wer auf weitere Programme zugreifen will, die Arte-Mediathek zum Beispiel, kommt nur zum Ziel, wenn der Anbieter des Blu-ray-Spielers die App zum Download zur Verfügung stellt“, so die Warentester. Deshalb sollte man vor dem Kauf prüfen, ob das Wunschgerät auch die gewünschten Apps mitbringt.

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Gerade für Besitzer älterer Flachbildfernseher ohne Smart-TV-Eigenschaften lohnt sich die Investition in einen Blu-ray-Player, weil sich so die praktischen Netzwerk-Funktionen mit Zugriff auf Mediatheken, Apps und Streaming-Dienste preiswert nachrüsten lassen. Georg Holzapfel weist aber darauf hin, dass viele Blu-ray-Spieler nur noch über einen einzigen HDMI-Ausgang verfügen. Das reiche zwar oft aus. „Wenn man beispielsweise aber noch eine ältere Hi-Fi-Anlage zu Hause hat, so kann es durchaus sinnvoll sein, zu einem Gerät zu greifen, das 5.1- beziehungsweise 7.1-Sound auch noch analog ausgeben kann.“ Ebenso haben nicht alle Player ein WLAN-Modul integriert. Wer kein Netzwerkkabel quer durch das Wohnzimmer ziehen will, sollte deshalb unbedingt darauf achten, dass der Blu-ray-Player auch drahtlos ins Internet zu integrieren ist.

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Eine Aspekt bei der Auswahl kann auch der Wunsch spielen, die bereits vorhandene TV-Fernbedienung zum Steuern des neuen Abspielgerätes zu verwenden. Dann muss man auf den Hersteller achten: „In vielen Fällen befinden sich auf der Fernbedienung des Fernsehers auch Tasten für die Nutzung von DVD- oder Blu-ray-Spielern desselben Anbieters“, erklärt die Stiftung Warentest. „Zumindest die Grundfunktionen wie Start, Stopp, Vorwärts- und Rückwärtsspulen lassen sich so beim Player bedienen.“ Suchworte - etwa bei Youtube - lassen sich dagegen am komfortabelsten über Fernbedienungs-Apps, die die meisten Hersteller zur Verfügung stellen, eintippen.

Fürs Netzwerkstreaming sollte ein zeitgemäßer Blu-ray-Player unbedingt den DLNA-Standard unterstützen - ebenso wie gängige Video- und Containerformate wie DTS, MKV mit H.264 oder DivX. Schon um die 100 Euro herum bekommt man Holzapfel zufolge einen guten Blu-ray-Player, der so ziemlich alles Wichtige beherrscht.

In den klassischen Disziplinen Bild und Ton hat die Stiftung Warentest bei den untersuchten Geräten keinen nennenswerten Unterschied feststellen können. Hier schlagen sich alle Player gut, die meisten sogar sehr gut. „Besitzer von großen UHD-Fernsehern wählen einen Player, der Blu-rays auf UHD hochrechnen kann“, raten die Warentester. Die meisten modernen Fernseher beherrschten dieses Upscaling. „Es gibt allerdings unterschiedliche Meinungen darüber, ob der Fernseher oder der Player das Upscaling besser durchführt, das hängt im Einzelfall auch vom Videomaterial ab.“

Wer bei Filmen von der Scheibe die maximale Bildqualität aus seinem UHD-Fernseher herauskitzeln möchte, muss auf die ersten UHD-Blu-ray-Player warten, die noch im ersten Halbjahr 2016 auf den Markt kommen sollen - ebenso wie die entsprechende Discs mit Filmen mit 3840 mal 2160 Bildpunkten Auflösung. Für UHD-Blu-ray-Player werden jedoch zwischen 400 und 500 Euro fällig.