Merkel: Balance zwischen Datenschutz und Datennutzung nötig

Berlin (dpa) - Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat mit Blick auf die Digitalisierung erneut für Ausgewogenheit zwischen Datenschutz und neuen Geschäftsmöglichkeiten plädiert.

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Deutschland müsse darauf achten, dass die Balance zwischen vernünftigem Umgang mit großen Datenmengen und dem Datenschutz gewahrt bleibe, sagte die Kanzlerin in Berlin. Die Nutzung von „Big Data“ könne ganz neue Möglichkeiten der Wertschöpfung schaffen.

Erst am Montag hatte Merkel auf einem Verlegerkongress des Branchenverbands VDZ „Big Data“ als „Rohstoff des 21. Jahrhunderts“ bezeichnet. In Deutschland werde zu Recht ein hoher Datenschutz erwartet, sagte Merkel. In den USA und Europa gebe es in dieser Sache große kulturelle Unterschiede. „In den USA ist erst einmal alles erlaubt, was nicht ausdrücklich verboten ist.“ In Europa sei es im Prinzip umgekehrt.

Die die Konsumenten beeindruckenden Produkte kämen allerdings bereits nicht mehr aus Deutschland, sondern vor allem aus den USA und aus der asiatischen Region, sagte Merkel. Die Digitalisierung durchdringe nun auch die industrielle Produktion. Das sei für Deutschland von „allergrößter Bedeutung“. Denn es sei nicht entschieden, ob die klassische industrielle Produktion einmal „der hintere Teil der verlängerten Werkbank wird“, oder ob Deutschland eine Balance zwischen digitaler Technologie und klassischer Fertigung gelinge.