Microsoft drängt Kunden zum Umzug in die Cloud
Los Angeles (dpa) - Im Wettbewerb mit Google, Amazon und anderen Anbietern forciert Microsoft den Umzug seiner Software-Angebote in die „Cloud“ - die Anwendungen liegen dann nicht mehr auf dem PC-Arbeitsplatz, sondern werden von großen Rechenzentren über das Internet bereitgestellt.
„In dieser Welt bewegen sich die Dinge zur Public Cloud“, sagte Vorstandschef Steve Ballmer am Montag (Ortszeit) zur Eröffnung einer Partnerkonferenz in Los Angeles. Anfang nächsten Jahres werde Microsoft auch eine ERP-Lösung für die Abwicklung betriebswirtschaftlicher Abläufe in der Cloud bereitstellen.
Das vor zwei Wochen gestartete Office 365 als Cloud-Angebot für Büroanwendungen habe bereits mehr als 50 000 Testkunden gewonnen, sagte Ballmer. So werde etwa das Amerikanische Rote Kreuz bis Ende dieses Jahres 66 000 Arbeitsplätze an Office 365 anbinden. Programme wie die E-Mail-Software Outlook oder die Textverarbeitung Word werden über das Internet bereitgestellt.
Die viertägige Worldwide Partner Conference (WPC) führt den Software-Konzern mit 15 000 Teilnehmern zusammen, die als Partner eigene Geschäfte mit Microsoft-Produkten betreiben. Unter ihnen sind rund 350 aus Deutschland. Weltweit führt Microsoft 640 000 solcher Partner. In Vorträgen und Arbeitsgruppen gibt ihnen der Software-Hersteller Einblicke in neue Entwicklungen. Neben Cloud-Lösungen stehen dabei das Betriebssystem Windows 7 und der bereits angekündigte Nachfolger Windows 8 im Blickpunkt, der die Anpassung an mobile Geräte weiter vorantreibt. Ein weiterer Schwerpunkt ist die ERP-Software - hier liegt Microsoft im Markt hinter den führenden Anbietern SAP und Oracle.