Microsoft wirbt mit Windows 10 um junge Spieleentwickler
Berlin (dpa) - Microsoft setzt auch für seine Spielekonsole Xbox One auf das neue Betriebssystem Windows 10 und will mit der neuen Plattform vor allem junge Spieleentwickler anlocken.
„Wir haben damit das beste Ökosystem“, sagte Microsoft-Manager Agostino Simonetta am Donnerstag in Berlin der dpa. „Wir wollen eine Plattform bieten, die die Kreativität der Entwickler freisetzt.“ Ein einmal für Microsofts Konsole entwickeltes Spiel soll dank Windows 10 auch problemlos auf dem PC oder anderen Geräten laufen.
Das Spiel #IDARB, das für Xbox One auf Basis von Windows 10 erschienen ist, hätten die Entwickler des Studios Other Ocean innerhalb von anderthalb Tagen auf den PC portiert, sagte der gebürtige Italiener. Fünf Tage später sei es nahtlos möglich gewesen, das Spiel vom PC auf die Xbox zu wechseln. Die Schnelligkeit habe selbst ihn überrascht.
Auf der Entwicklerkonferenz Amaze, die im Rahmen der Gamesweek in Berlin unabhängige Spieleentwickler versammelt, ist Simonetta auf der Suche nach neuen Ideen und Talenten. „Wir wollen mehr Präsenz in Europa zeigen“, sagte Simonetta, der sich für Microsofts Xbox One eine Art Kontaktmann speziell für unabhängige Entwicklerstudios versteht.
Die Gamesbranche umwirbt derzeit massiv junge Spieleentwickler. Sie sollen frischen Wind und neue Ideen auch für Konsolenspiele bringen. Die Spieleindustrie sei in den letzten Jahren vielfach dafür kritisiert worden, dass sie zu wenig innovative Ideen hätten, sagte Simonetta. Das sei aber oft auch ihrer Größe geschuldet. „Kleine und unabhängige Studios und große etablierte Entwickler stünden vor sehr unterschiedlichen Herausforderungen. „Und einem alten Tanker fällt es schwerer, die Richtung zu ändern.“ Inzwischen würden die Großen der Branche sehr viel von den jungen Unabhängigen lernen.
Microsoft konkurriert mit seiner Xbox One im Markt der Spielekonsolen mit Marktführer Sony und dessen Playstation 4. Dabei setzen beide vielfach auch auf exklusive Titel aus großen Häusern. „Das ist Teil unserer Industrie“, sagte Simonetta. Viel wichtiger sei für ihn aber derzeit, vor allem junge Talente zu unterstützen.