Millionen LinkedIn-Nutzer brauchen neues Passwort nach Datenleck
San Francisco (dpa) - Das Karriere-Netzwerk LinkedIn fordert Millionen seiner Nutzer zu einem schnellen Passwort-Wechsel auf, nachdem ein Hacker Informationen aus einem Datenleck von 2012 online zum Verkauf gestellt hat.
Er ist nach eigenen Angaben im Besitz von 177 Millionen Datensätzen unter anderem mit Benutzernamen und Passwörtern, wie zunächst die Website „Motherboard“ am Mittwoch berichtete. LinkedIn betonte, es handelte sich nicht um Beute aus einem aktuellen Angriff, sondern aus dem bekannten Fall von 2012.
Allerdings ist das Ausmaß weitaus größer, als zunächst angenommen. Vor vier Jahren war noch von 6,5 Millionen Nutzerdaten die Rede. Das kalifornische Unternehmen hatte seine Nutzer schon damals aufgerufen, ihr Passwort zu ändern. LinkedIn erklärte, wenn die Passwörter seitdem nicht erneuert wurden, würden sie nun ungültig. Die Betroffenen würden informiert.
Laut dem Bericht auf „Motherboard“ bietet der Hacker namens „Peace“ die Datensätze auf der Darknet-Plattform „The Real Deal“ für 5 Bitcoins (etwa 2000 Euro) zum Verkauf an. Im sogenannten Darknet (englisch für „Dunkles Netz“) können sich Internetnutzer unerkannt bewegen. Der nur über Anonymisierungsdienste wie TOR erreichbare Bereich des Internets wird vielfach von Kriminellen genutzt.
Bei LinkedIn - ein Konkurrent des deutschen Anbieters Xing - können sich Nutzer in beruflichen Profilen vorstellen, nach neuen Jobs Ausschau halten und mit anderen Mitgliedern kommunizieren. Unternehmen nutzen das Portal bei der Suche nach Mitarbeitern. Im ersten Quartal 2016 kletterte die weltweite Nutzerzahl von 414 auf 433 Millionen. Im deutschsprachigen Raum überschritt LinkedIn die Marke von acht Millionen Mitgliedern.