Mittelstand verstärkt im Visier von Internet-Angreifern
Berlin (dpa) - Gezielte Angriffe aus dem Internet richten sich verstärkt gegen mittelständische Unternehmen. Das berichtet die Sicherheitsfirma Symantec in ihrem Gefahrenbericht für das Jahr 2012, den sie am Dienstag veröffentlichte.
„Wir haben gesehen, dass die zielgerichteten Angriffe — von Industriespionage bis hin zu Sabotage — per se schon mal zugenommen haben“, sagte Symantec-Virenforscher Candid Wüest der dpa. Symantec registrierte einen Anstieg um 42 Prozent bei zielgerichteten Cyberangriffen. Mittelständische Unternehmen seien stärker in den Fokus gerückt.
Zum einen seien ihre Computersysteme oft weniger aufwendig geschützt als die großer Konzerne. Manche Angreifer versuchten auch, so an Informationen anderer Firmen zu kommen. So könnten etwa Druckereien Ziel gezielter Spähversuche werden, wenn diese die Jahresberichte börsennotierter Unternehmen verarbeiten, sagte Wüest. Symantec analysiert für seinen Bericht Informationen eigener Kunden sowie öffentliche Quellen und Datenbanken.
Gewöhnliche Spam-Nachrichten haben demnach abgenommen. Viele Menschen reagierten auf Massennachrichten über angebliche Millionengewinne oder Preisknaller bei Medikamenten inzwischen misstrauisch. „Hier sieht man ganz klar, dass der normale Nutzer nicht mehr auf diese klassischen Angriffe hereinfällt“, erklärte Wüest. Versuche, mit Spam Geld zu verdienen, verlagerten sich daher in die Soziale Netzwerke.
Auch Handys stünden im Visier von Angreifern. Schadsoftware werde etwa in Spiel-Apps versteckt. Einige Programme seien so ausgelegt, dass sie unbemerkt vom Nutzer teure Premiumdienste anrufen und so Kosten anhäuften.