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Möglichkeiten der NFC-Übertragung im Alltag

Berlin (dpa) - Ein stilisiertes N als Logo prangt auf dem Kaffeeautomaten. Was es anzeigt: Hier kann mit Handy oder einer Chipkarte kontaktlos im Vorbeigehen gezahlt werden. NFC steht für Near Field Communication.

Foto: dpa

Bei dieser Technologie handelt es sich um eine Art Kurzstreckenfunk mit dem über ein sehr schwaches magnetisches Feld auf sehr kurzen Distanzen Daten ausgetauscht und abgerufen werden können. Das geht zwischen NFC-fähigen Smartphones und sogenannten NFC-Tags oder -Stickern, in denen auf hauchdünnen Minispulen Informationen gespeichert sind. Auch in vielen EC- oder Kreditkarten steckt inzwischen ein NFC-Chip, der das berührungslose Bezahlen an speziellen Terminals ermöglicht.

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NFC basiert auf der Technologie „Radio Frequency Identification“ (RFID), die bereits Anfang der 80er Jahre patentiert wurde. Seit der Erfindung hat sich einiges getan, weiß Marco Simonis von der Firma NFC21. „Die Einsatzgebiete sind sehr vielfältig und tägliche kommen neue Anwendungen dazu“, sagt der Betriebswirt. Gerade etwa hat er einen neuen Auftrag für Grabschilder erhalten. Auf NFC-Chips in den Schildern sollen dann Informationen zur gewünschten Grabbepflanzung gespeichert werden. Die können dann wiederum mit dem Smartphone ausgelesen werden. Chipkarten für Zeiterfassung oder Zugangskontrolle sind weitere NFC-Anwendungsbeispiele.

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Mit Apps wie NFC ReTag und Trigger (beide Android) oder Nokia NFC Writer (Windows Phone) lassen sich eigene NFC-Tags schnell selbst programmieren, sodass sie bestimmte Aktionen auslösen, wenn man mit dem Smartphne in ihre Nähe kommt. Ein am Nachtisch angebrachter Aufkleber kann so etwa automatisch Flugmodus und Wecker aktivieren, ein Tag an der Garderobe schaltet beim Betreten der Wohnung das WLAN ein und ein NFC-Aufkleber auf der Auto-Mittelkonsole aktiviert nach dem Einsteigen Bluetooth für die Freisprecheinrichtung sowie die Navi-App. Tags können auch als digitale Visitenkarte beschrieben werden. Die Kosten für einen Tag oder einen Sticker bewegen sich im Bereich von wenigen Cent bis hin zu gut einem Euro. Mit der App NFC ReTag können sogar alte, eigentlich schreibgeschützte Hotel-, Einlass- oder Skipasskarten weitergenutzt werden. Dazu nutzt die Anwendung einfach die ID-Nummer, die jeder NFC-Chip besitzt, um Aktionen auszulösen.

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NFC-Technologie findet aber auch im Marketing-, PR- oder Kampagnenbereich Anwendung. Dann werden etwa Internetadressen im NFC-Chip hinterlegt - so wie bei der Ranhalten-Kampagne von Amnesty International, in deren Rahmen im Dezember 2014 Ansteck-Buttons mit NFC-Chips verteilt wurden. Hält man ein NFC-fähiges Handy an einen solchen Button, öffnet sich eine für mobile Geräte optimierte Unterstützungs- und Spendenseite. Auf ihr werden Menschenrechtsverletzungen geschildert. Vorbild sei eine ähnliche, erfolgreiche Aktion von UNICEF gewesen, erklärt Kampagnenkoordinatorin Barbara Hohl.

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In den USA werde die Technologie schon relativ großflächig für den Zahlungsverkehr eingesetzt, weiß Timo Stoppacher. Für den deutschen Markt sieht der Technikjournalist und Buchautor aber noch großen Nachholbedarf. In Deutschland experimentieren zwar viele Mobilfunkanbieter mit NFC, doch bisher gibt es nur NFC-fähige Android- und Windows-Phone-Geräte. Auch Apple setzt NFC hierzulande noch nicht ein - anders als in den USA (Apple Pay). „Apple ist Gatekeeper und sollte NFC auch in Europa umsetzen“, sagt Stoppacher.

Der Experte selbst nutzt NFC bereits zum Zahlen „im Vorbeigehen“ mit einer Bankkarte. In seiner Mitgliedskarte vom Fitnessstudio speichert ein NFC-Chip Geräteeinstellungen und Trainingsleistungen. „Sicherheitsbedenken müssen natürlich ernst genommen werden, aber die Technik ist sehr sicher und zuverlässig“, urteilt Stoppacher.

Das Bezahlen mit NFC per Smartphones will die Initiative „NFC City Berlin“ voranbringen, in der sich Händler und Mobilfunkanbieter zusammengeschlossen haben. In mehr als 1000 Hauptstadt-Geschäften soll das mobile und kontaktlose Zahlen bereits möglich sein. Dafür bietet Vodafone seinen Kunden etwa eine digitale Geldbörse namens „Wallet“ an. Auch Kreditkarteninformationen oder Monatskarten für den Nahverkehr sollen in Zukunft darauf abgelegt werden können. „Eine sehr transparente und sichere Methode“, glaubt Vodafone-Sprecher Thorsten Höpken. „Alle Zahlvorgänge können über eine App nachvollzogen werden.“ Verbraucher ohne NFC-fähiges Handy können die Technologie zum Bezahlen meist per NFC-Sticker nachrüsten, den sie aufs Handy kleben.