Nachtaufnahmen können auch ohne Stativ gelingen
Berlin (dpa/tmn) - Nachtaufnahmen und Langzeitbelichtungen bringt man meist automatisch mit einem Stativ in Verbindung. Doch Bilder in der Dämmerung oder Nacht können auch ohne so ein Hilfsmittel aus der Hand gelingen.
Bei einer Aufnahme im Dunkeln ist es möglich, auf ein Stativ zu verzichten. Dazu regelt man zum einen die Lichtempfindlichkeit des Bildsensors (ISO-Wert) hoch, erklärt die Zeitschrift „ColorFoto“ (Ausgabe 8/14). Zum anderen nutzt man nach Möglichkeit ein lichtstarkes Objektiv, also etwa eine Optik mit kurzer Brennweite und Bildstabilisator. Außerdem gelte es bei solchen Aufnahmen aus der Hand, die Kamera durch Auf- oder Anlegen an Mauern, Geländern, Autodächern oder ähnlichem zu stabilisieren.
Grundsätzlich besteht die Herausforderung bei der Nachfotografie ohne Stativ darin, den optimalen Kompromiss aus ISO-Einstellung und Verschlusszeit zu finden. Letztere darf nicht so lang sein, dass die Aufnahme verwackelt. Und wer die Lichtempfindlichkeit hochregelt, erntet mehr Rauschen, das irgendwann so stark wird, dass Unschärfen im Bild auftauchen und die Abbildung nicht mehr naturgetreu ist.
Der besondere Reiz der Nachtfotografie liegt darin, vertraute Motive neu zu entdecken. Gebäude oder Bauwerke, die etwa tagsüber grau und uninteressant erscheinen, können etwa durch nächtliche Beleuchtung eine starke Wirkung entfalten. Auch Wasser, das Farben und Formen bei Dunkelheit wirkungsvoll reflektiert, ist den Angaben zufolge ein wichtiges Gestaltungselement bei Nachtaufnahmen. Dabei muss es sich nicht zwingend um ein Hafenbecken, einen See oder einen Fluss handeln: Schon Pfützen, die Lichter spiegeln, könnten bei Nachtaufnahmen wie ganze Gewässer wirken.