Nähe zum Motiv ist meist besser als ein großer Kamera-Zoom

Berlin (dpa/tmn) - Auch in Zeiten, in denen die meisten Kameras über leistungsstarke Zoom-Objektive verfügen, gilt nach wie vor eine alte Fotografenweisheit: Nah ran ans Objekt.

Foto: dpa

Denn auch wenn es mittlerweile Superzoom-Modelle mit bis zu 75-facher Vergrößerung gibt, gibt es keine lange Brennweite ohne Nebenwirkungen, berichtet Stiftung Warentest („test“, Ausgabe 9/2015), die 14 aktuelle Modelle unter die Lupe genommen hat.

Das Ergebnis: Auch wenn Kameras mit extra viel Zoom heute besser abschneiden als früher, gibt es nach wie vor Luft nach oben. Etwa bei der Farbwiedergabe und der Bildqualität bei wenig Licht. Und auch das Fotografieren in hohen Zoomstufen sorgt für Qualitätseinbußen. Flirrende Luft, Staub und Dunst sorgen für unscharfe Kanten und kontrastarme Bilder mit schwachen Farben. Je näher man heranzoomt, desto schwerer fällt es auch geübten Fotografen, die Kamera länger ruhig zu halten. Die Experten raten für unverwackelte Fotos zur festen Unterlage, einem Stativ und dem Selbstauslösermodus.

Deswegen sollten auch Besitzer einer Superzoom-Kamera häufig lieber nah ans Objekt herangehen, statt nah heranzuzoomen. Denn hohe Zoomstufen nehmen einem Bild auch die Tiefe. Weit von einander entfernte Objekte können so auf dem Bild auf einer Höhe erscheinen. Bei geringerer Distanz - und dafür auch geringerer Brennweite - gewinnt die Aufnahme an Tiefe.

Die Vergrößerungsfunktion des Objektivs kann man hingegen einsetzen, wenn es auf Details im Bild ankommt - etwa ein Schiff auf dem Meer vor der untergehenden Sonne, das im Weitwinkelbereich nicht sichtbar wäre. Auch wenn es darauf ankommt, nicht durch Nähe das Bild zu stören - etwa bei Naturaufnahmen - lohnt der Druck auf den Zoomknopf.

Testsieger wurde die Nikon Coolpix P900 (rund 570 Ero), vor der Nikon Coolpix P610 (rund 355 Euro) und der Nikon Coolpix L840 (etwa 215 Euro). Bei den kompakten Kameras landete die Canon PowerShot SX710 (rund 300 Euro) vor der Nikon Coolpix S9900 (rund 295 Euro) und der Olympus Stylus SH-2 (rund 300 Euro).

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