Neue Kooperation: Sky Go über Xbox empfangbar
München (dpa) - Sky Deutschland geht mit dem IT-Riesen Microsoft auf Kundenfang. Künftig soll das Mobilangebot Sky Go des tief in den roten Zahlen steckenden Bezahlsenders auch auf der Spielekonsole des US-Konzerns, der Xbox 360, nutzbar sein.
Die Konsolenhersteller arbeiten seit langem daran, ihre Geräte zu einer Unterhaltungszentrale auszubauen und dafür Medienanbieter ins Boot zu holen. Im Gegenzug können sich Sender über eine größere Reichweite freuen. Auch Sky versucht, eigene Angebote auf möglichst vielen Geräten nutzbar zu machen und die Verbreitung über den Fernseher hinaus zu sichern.
Sky Go läuft bisher etwa auf dem iPad von Apple, Angebote für Smartphones mit dem Android-Betriebssytem von Google sind in Planung. „Wir wollen Sky auf so vielen verschiedenen Plattformen anbieten können wie möglich. Deswegen sind wir ständig in Gesprächen mit anderen potenziellen Geschäftspartnern“, sagte Sky Deutschland-Chef Brian Sullivan. Über die finanziellen Details des Deals mit Microsoft wollte Sullivan nichts sagen. „Microsoft profitiert, weil das Xbox-Live-Angebot attraktiver wird. Sky profitiert, weil unsere Kunden mehr Nutzungsmöglichkeiten bekommen. So haben beide Unternehmen etwas davon.“
Zugleich stockt Sky das Angebot von Sky Go auf und wird dort auch Spielfilme auf Abruf zeigen. Das dürfte vor allem Online-Videotheken Konkurrenz machen. Für das Angebot brauchen Kunden neben einem entsprechendem Sky-Abo auch eine Gold-Mitgliedschaft beim Online-Dienst Xbox Live, die knapp 60 Euro im Jahr kostet. „Wir wissen, dass die Xbox in unserer Zielgruppe weit verbreitet ist. Wir arbeiten bereits seit einer Weile an dem Projekt.“ Der Schritt auf Plattformen abseits des TV sei ein logischer Schritt, sagte Sullivan. „Unser Ziel ist es, Sky-Inhalte auf allen verfügbaren Geräten anbieten zu können.“
Sullivan steht seit April 2010 an der Spitze von Sky Deutschland und soll das Sorgenkind im Medienimperium von Rupert Murdoch auf Profit trimmen. Dazu steckte der Sender viel Geld in den Ausbau des Programms und des Angebots. Das frühere Premiere schreibt seit Jahren Verluste, konnte zuletzt bei den Abo-Zahlen aber zulegen und könnte Ende des Jahres die Marke von 3 Millionen Kunden knacken.