Neuer Schutz vor Abzocke bei Handy-Diensten
Berlin (dpa/tmn) - Gewinnspiele, Klingeltöne oder Gratis-Downloads locken Handy-Nutzer immer wieder in Kostenfallen. Noch vor einem geplanten Gesetz wird jetzt die Mobilfunkbranche aktiv und entwickelt eine technische Lösung, die Transparenz und Sicherheit verspricht.
Wer Handy-Spiele, Klingeltöne oder andere Angebote fürs Mobiltelefon bestellt, soll künftig besser vor Abzocke und Betrug geschützt sein. Die Mobilfunkanbieter wollen externe Anbieter von Handy-Diensten dazu verpflichten, in einem verbindlichen Info-Fenster auf einer Online-Plattform alle wichtigen Daten wie Preis, Abolaufzeiten und Kündigungsfristen anzuzeigen.
Verbraucher sehen dann auf der Webseite, auf der sie einen Dienst fürs Handy bestellen wollen, dieses eindeutige Info-Fenster. Nur innerhalb dieses Bereichs kann künftig ein kostenpflichtiger Dienst fürs Handy bestellt werden, wie das Unternehmen Vodafone am Donnerstag (27. Januar) erklärte. Dazu muss man die eigene Handy-Nummer eingeben und bekommt dann eine SMS mit einer einmaligen TAN (Transaktionsnummer) zugeschickt. Erst mit der Eingabe dieser TAN und dem Abschluss des Bestellvorgangs kommt ein gültiger Vertrag zustande.
Die geplante Regelung, die in den nächsten Wochen und Monaten verwirklicht werden soll, betrifft alle Angebote, bei denen der Preis für einen Dienst automatisch auf der Handy-Rechnung mit abgebucht wird. Künftig müssen solche Anbieter erst auf einer zentralen Webseite alle erforderlichen Angaben machen und diese dann in dem Info-Fenster auf der eigenen Webseite darstellen.
„Eine andere Möglichkeit für webbasierte Mehrwertdienste über die Handy-Rechnung wird es nicht geben“, sagte der Vodafone-Manager Marc-André Fengler zu der mit anderen Mobilfunkanbietern vereinbarten Regelung. „Alle müssen erst diesen Mechanismus durchlaufen. Ausnahmen wird es nicht geben.“ Mit den Daten werde ein Quell-Code generiert, der in die Website des Angebots eingebunden wird. Die mit diesem Verfahren zertifizierten Partner können ein Qualitätssiegel auf ihrer Website anbringen.
Bei der Deutschen Telekom sagte Firmensprecher Philipp Blank: „Das ist die Branchenlösung, an der wir gemeinsam arbeiten.“ Blank sprach von einer „entscheidenden Maßnahme für mehr Transparenz für die Verbraucher.“ Der Mobilfunkanbieter O2 bestätigte, dass er die neue Regelung ebenfalls voll unterstütze. Vodafone-Manager Fengler erklärte, das Konzept sei vom Bundeskartellamt geprüft und freigegeben worden.