Neues von Nokia: Super-Kamera und Billig-Smartphone
Barcelona (dpa) - „Wir sind wieder da!“, lautet die Botschaft von Nokia beim Mobile World Congress in Barcelona. Der von vielen schon abgeschriebene Handy-Weltmarktführer will mit einer Super-Kamera und einem günstigen Windows-Smartphone punkten.
Der schwächelnde Handy-Weltmarktführer Nokia will Kunden mit einer Kamera der Superlative in seinen Telefonen und günstigen Windows-Smartphones gewinnen. Das neue Nokia-Modell 808 PureView hat ein Carl-Zeiss-Objektiv löst stolze 41 Megapixel auf. Möglich macht das eine Pixel-Oversampling genannte Technologie. Als Besonderheit kann der Nutzer in das Bild hineinzoomen und den gewünschten Ausschnitt in hoher Qualität abspeichern, nachdem das Bild gemacht worden ist. Außerdem verspricht Nokia mit dem Pure View auch Audioaufnahmen in CD-Qualität. Dolby-Technologie soll Stereosignalen in jedem beliebigen angeschlossenem Kopfhörer einen räumlichen Klang verleihen.
Das 808 PureView hat ein mit 4-Zoll-Display und einen 1,3-Gigahertz-Prozessor, es läuft mit dem betagten Nokia-Betriebssystem Symbian. Das Gerät soll im Mai für 629 Euro auf den deutschen Markt kommen. „Wir wollen die Technologie in noch mehr Nokia-Produkte integrieren“, hieß es bei der Präsentation. „Das war erst der Anfang.“
Mit einem günstigen Lumia-Smartphone will Nokia mehr Nutzer für das mobile Betriebssystem Windows Phone 7 gewinnen. Das Lumia 610 hat ein 3,7 Zoll großes Display, kostet 260 Euro und ist das erste Windows-Smartphone, das die von Microsoft gelockerten Hardware-Anforderungen umsetzt. Die Bedienbarkeit soll den Angaben zufolge nicht unter dem verbautem preiswerteren Prozessor mit 800 Megahertz Takt und dem relativ kleinen Arbeitsspeicher von 256 Megabyte leiden. Verfügbar ist das 610 ab dem zweiten Halbjahr. Im gleichen Zeitraum wird das im Januar in den USA eingeführte Smartphone Lumia 900 für 570 Euro auch in Deutschland auf den Markt kommen - allerdings nicht mit LTE, sondern nur mit UMTS/HSPA.
Zudem stellten die Finnen in Barcelona mehrere einfache Handys der Serie Asha vor. Die Telefone seien „schneller als viele einfachere Androiden“, verkündete die zuständige Nokia-Managerin Mary McDowell. Mit dem neuen Asha 302 hat Nokia sowohl Verbraucher als auch Geschäftsleute im Blick. Neben Exchange-Server-Unterstützung zum Abgleich von E-Mails und Terminen bietet das symbianbasierte Smartphone mit 1-Gigahertz-Prozessor zum Beispiel Unterstützung für alle populären sozialen Netzwerke. Der Kaufpreis liegt bei 130 Euro.
Die neuen Asha-Handys 202 und 203 sollen zwar nur 80 Euro kosten, haben aber einen Touchscreen und 40 kostenlose Electronic-Arts-Spiele an Bord - von „Tetris“ bis „Need for Speed“. Im Gegensatz zum 203 kann das 202 zwei SIM-Karten aufnehmen (Dual-SIM). Marktstart soll Anfang April sein.
Die Kunden anlocken soll auch eine Auswahl an Diensten unter der Dachmarke „Nokia Life“. So kann man zum Beispiel medizinische Fragen bei einem Call-Center loswerden. Außerdem können Asha-Käufer sich in den ersten zwei Monaten kostenlos 40 Spiele des Anbieters Electronic Arts im Wert von 75 Euro herunterladen. Der populäre Messaging-Dienst WhatsApp ist gleich vorinstalliert - ein weiterer Schlag gegen die Mobilfunk-Anbieter, für die SMS-Gebühren eine sehr wichtige Einnahmequelle sind.