Nokia: Ulmer Oberbürgermeister kritisiert Standort-Schließung
Stuttgart/Ulm (dpa) - Die geplante Schließung des Nokia-Standorts Ulm hat Oberbürgermeister Ivo Gönner (SPD) scharf kritisiert. „Das ist ein großer Fehler“, sagte er am Donnerstag der Nachrichtenagentur dpa.
„Wer am Markt punkten will, muss neue Produkte entwickeln.“ Der Standort für Forschung und Entwicklung mit zuletzt 730 Mitarbeitern soll nach Angaben des kriselnden Unternehmens aus Finnland Ende September 2012 schließen.
Gönner betonte, Nokia sei seit fast 18 Jahren in Ulm vertreten. Das Unternehmen betreibe eine „etwas sprunghafte Geschäftspolitik“. Vor Jahren sei die Produktion von Bochum nach Rumänien verlagert, später der rumänische Standort geschlossen worden. „Dann wurde erklärt, dass die Forschung in Ulm konzentriert werden soll.“ Vor kurzem sei noch über Ausbaupläne gesprochen worden. Das passe alles nicht zusammen.
Nokia-Chef Stephen Elop erklärte am Donnerstag, in Ulm werde an Projekten gearbeitet, die nicht mehr fortgeführt würden. Gönner nannte die geplante Schließung des Standortes eine „weitere schlechte Nachricht“ für Ulm. Er verwies in dem Zusammenhang unter anderem auf den geplanten Stellenabbau beim Lastwagenhersteller Iveco oder auch bei der Daimler-Tochter Evobus.