Nokia will Smartphone-Markt mit 41-Megapixel-Kamera aufrollen

New York (dpa) - Bei der Aufholjagd im umkämpften Smartphone-Markt setzt der einstige Branchenführer Nokia auf seine viel gelobte Kameratechnik.

Die Finnen stellten am Donnerstag in New York ihr neues Spitzenmodell Lumia 1020 mit einer hochauflösenden 41-Megapixel-Kamera vor. Zum Vergleich: Apples Apples iPhone 5 besitzt eine Bildauflösung von 8 Megapixeln und Samsungs Galaxy 4 kommt auf 13 Megapixel.

Das Lumia 1020 mit dem Betriebssystem Windows Phone 8 soll in diesem Quartal auch in Deutschland auf den Markt kommen; einen Preis nannte Nokia zunächst nicht.

Mit dem Lumia 1020 werde „ein neues Kapitel in der Smartphone-Fotografie“ aufgeschlagen, sagte Konzernchef Stephen Elop. Nokia nutzt die gewaltige Anzahl an Ausgangspixeln, um ein optimales Bild zu errechnen und hineinzoomen zu können. Dadurch sinkt die letztliche Auflösung allerdings.

„Sie können tolle Bilder in allen Situationen machen, besonders bei schwachem Licht“, versprach Elop. Dazu sollen neben dem hochempfindlichen Sensor auch der optische Bildstabilisator und eine neue Kamera-App mit manuellen Einstellmöglichkeiten beitragen. Das Lumia 1020 hat zudem einen richtigen Blitz.

Eine ähnliche Kameratechnik hatte Nokia bereits im Modell 808 PureView verbaut. Das Anfang 2012 vorgestellte Smartphone basierte allerdings noch auf dem auslaufenden Betriebssystem Symbian, was den Erfolg einschränkte. Zudem war das Handy vergleichsweise schwer und dick. Die Kamera an sich wurde allerdings von Testern durchweg gelobt und in vielen Fällen als ebenbürtig mit der Bildqualität so mancher Spiegelreflex eingeschätzt.

„Es passt in die Hosentasche“, sagte Elop nun über das Lumia 1020. Es ist mit 158 Gramm, dem leicht herausstehenden Objektiv und dem 4,5-Zoll-Bildschirm allerdings immer noch wuchtiger als viele andere Smartphones. Laut Elop sollen einige Technologien auch den Weg in günstigere Geräte finden.

Mit dem Lumia 1020 nimmt Nokia als erstes den US-Markt ins Visier, wo die Finnen schwach aufgestellt sind. Schon „sehr bald“ werde der Mobilfunkbetreiber AT&T das Modell anbieten, sagte Elop, ohne ein genaues Datum zu nennen. In den Vereinigten Staaten sind Apple mit seinem iPhone und Samsung mit seiner Galaxy-Baureihe besonders stark.

Nach Ansicht des Technologieanalysten Daniel Gleeson von IHS wird Nokia mit dem Lumia 1020 aber nicht auf hohe Stückzahlen kommen. Vielmehr gehe es darum, die Marke bekannter zu machen, erklärte er. Windows Phone als Betriebssystem kam laut Marktforschern zuletzt auf einen Anteil am Weltmarkt von 3 Prozent. Der Großteil davon entfällt auf Nokia.

Die Finnen hatten im Smartphone-Boom zu lange am eigenen, in die Jahre gekommenen Betriebssystem Symbian festgehalten und boten dadurch weniger attraktive Modelle an. Mit den Lumia-Geräten auf Basis von Windows Phone 8 will Nokia wieder Anschluss finden. Zuletzt stiegen die Verkäufe und die Verluste schrumpften.

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