Online-Videotheken: Viele gefragte Filme kosten extra
Berlin (dpa/tmn) - Wer gerne neue Filme und bekannte Klassiker sieht, schaut bei vielen Online-Videotheken in Deutschland mit Abo-Modell aktuell noch in die Röhre. Viele Titel sind nur als kostenpflichtiger Einzelabruf zu sehen, hat Stiftung Warentest herausgefunden.
Für Filmfreunde, die neue und stark nachgefragte Titel sehen wollen, eignen sich die Streaming-Abos der Online-Videotheken meist nicht. Das hat die Stiftung Warentest („test“-Ausgabe 3/2015) in einer Überprüfung von Anbietern in Deutschland herausgefunden. Die Tester suchten nach 100 Filmtiteln und 98 Serien - darunter Klassiker und aktuelle Produktionen.
Das Ergebnis: Die meisten Filme hatte mit 83 von 100 Titeln eine Berliner Videothek im Angebot. Sie zogen die Tester zum Vergleich heran. Die Online-Videotheken hatten je nach Anbieter Schwächen: Mit 71 von 100 Filmen lag Apples iTunes an der Spitze, Videoload sowie die Einzelabrufe von Maxdome und Amazon Prime Video liegen knapp dahinter. Anbieter wie Videocity und Xbox Video hatten jeweils 32 der gesuchten Filme im Angebot.
Auffällig hierbei: Die meisten der Klassiker und aktuellen Filme sind nur per kostenpflichtigem Einzelabruf erhältlich. Die Abo-Modelle einiger Streaminganbieter kommen Freunden aktueller Filme also nicht entgegen, obwohl sie gerade für Vielnutzer die günstigere Variante wären. Netflix hatte beispielsweise nur 11 der 100 Filme im Abo-Umfang, mit 22 Titeln schnitt Amazon hier am besten ab.
Etwas anders sieht es bei den Serien aus. Zwar haben auch hier die Einzelabrufdienste von der reinen Anzahl der vorhandenen Serien her die Nase vorn, im Vergleich sind die Streaming-Dienste aber günstiger. Netflix beispielsweise bietet zwar nur 25 der gesuchten 98 Serien, Amazon 20 und Watchever 22 - durch das Abo-Modell sind aber bereits alle Folgen im Preis inklusive. Im Einzelabruf kann das Ansehen mehrerer Staffeln schnell ins Geld gehen.
Insgesamt bekam im Test keiner der Anbieter eine bessere Note als befriedigend. Das liegt teilweise auch an Mängeln in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen. Bei fast allen Anbietern gibt es Stiftung Warentest zufolge ungültige Klauseln und Sicherheitsmängel.