Papst-Alarm im Internet

Berlin (dpa) - Die Papstwahl schlägt auch im Netz hohe Wellen. Wer nichts verpassen will, kann sich online bei einem Alarmdienst anmelden. Gläubige haben zudem die Möglichkeit, einen der zur Papstwahl zugelassenen Kardinäle zu „adoptieren“.

Wer die Wahl des neuen Papstes genau verfolgen will, wird auch im Internet fündig. Mehrere Webseiten bieten einen Alarmdienst bei „weißem Rauch“ an - das Zeichen, dass die Kardinäle im Konklave einen neuen Papst gewählt haben. Das deutschsprachige Webangebot eines katholischen Vereins war von dem Nutzer-Ansturm überfordert und konnte am Dienstag (12. März) keine weiteren Anmeldungen entgegennehmen. Teilweise hätten sich bis zu 120 Menschen pro Stunde angemeldet, hieß es auf der Webseite. Jetzt verweist die Seite Interessierte auf die eigenen Profile bei den Online-Netzwerken Facebook und Twitter. Die englischsprachige Webseite „Popealarm“ („Papstalarm“) dagegen nimmt noch Anmeldungen für E-Mail-Benachrichtigungen entgegen.

Derweil kursieren einige scherzhafte Stellenanzeigen für den Papst-Job im Netz. Ein guter Redner werde gesucht, der bereits Bonusmeilen gesammelt haben solle, hieß es in einer solchen Anzeige. Die britische Zeitung „Guardian“ machte derweil die Leser selbst zu Papstwählern: Auf ihrer Webseite können Nutzer nach mehreren Kriterien unter den Kardinälen ihren Wunschpapst auswählen.

Während die Kardinäle in Rom den neuen Papst wählen, begleiten Christen aus aller Welt das Konklave im Gebet. Viele lassen sich dabei von einer Internetseite der Bewegung Jugend 2000 inspirieren: adoptacardinal.org. Gläubige können dabei einen der 115 zur Papstwahl zugelassenen Kardinäle „adoptieren“ und für diesen beten.

Wer sich an der Aktion beteiligen will, muss sich mit Namen und E-Mail-Adresse auf der Internetseite registrieren. Danach wird dem Benutzer per Zufall ein Kardinal zugeteilt. Einen Wunschkandidaten benennen kann man nicht. „Es geht darum, dass alle Kardinäle möglichst gleich viele Beter hinter sich haben“, sagte Julia Kleinheinz, eine von acht Initiatoren aus ganz Deutschland. Auch wenn einem der zugeteilte Kardinal etwa wegen seiner Ansichten nicht gefällt, sei es ein Zeichen der Nächstenliebe, für ihn einzustehen.

Gläubige aus der ganzen Welt beteiligen sich laut Kleinheinz an der Initiative - unter anderem aus Australien, Neuseeland, Brasilien und den Philippinen. Auch ein Kloster aus Indien und eine Schulklasse aus Hawaii seien dabei. „Diese unglaubliche Unterstützung für die Kardinäle freut uns sehr. Damit ist eine große Hoffnung und Zuversicht verbunden.“

Wie man seinen Kardinal unterstützt, sei jedem selbst überlassen. „Da wollten wir den Menschen bewusst viel Freiheit lassen. Sie suchen sich ihren Weg - die einen wollen für ihren Kardinal fasten, die anderen beten in der Familie für ihn.“ Kleinheinz selbst betet für Kardinal Polycarp Pengo aus Tansania.