Pfandflaschen online verschenken

Meerbusch (dpa-infocom) - In wirtschaftlich schwierigen Zeiten sieht man sie immer öfter: Pfandsammler. Doch in Mülleimern herumzuwühlen oder an öffentlichen Plätzen zu suchen, ist vielen verständlicherweise unangenehm.

Darum gibt es pfandgeben.de.

Die Webseite pfandgeben.de bringt zwei Zielgruppen zusammen, die sich gegenseitig helfen können: Die einen wollen Pfand abgeben, die anderen wollen ihn einsammeln und gegen Geld eintauschen. Pfandsammler melden sich auf www.pfandgeben.de an und tippen ihren Wohnort sowie ein Handynummer ein. Pfandgeber wählen eine Stadt - in großen Städten zusätzlich ein Viertel - sowie die ungefähre Anzahl der Flaschen, die in den eigenen vier Wänden darauf wartet, zurückgebracht zu werden. Man erhält sofort die Telefonnummern von Pfandsammlern aus der Nähe, die bereit sind, das Leergut abzuholen.

Auf diese Weise sollen Menschen zusammenfinden, die sich gegenseitig den Alltag erleichtern können. Dieser gut gemeinte Service findet allerdings nicht nur Anklang. Kritiker werfen den Betreibern vor, gut organisierten Pfandsammlern ein großes Geschäft zu ermöglichen. Leute, die es eigentlich gar nicht wirklich nötig hätten, kämen so recht einfach zu Geld. Auch der Vorwurf, man unternehme damit nicht wirklich etwas gegen die zunehmende Verarmung der Menschen, sondern fördere den Zustand im Gegenteil noch, wird diskutiert. Zudem mag vielen Menschen die Vorstellung nicht gefallen, wildfremde Leute anzurufen, damit diese zu Hause Leergut abholen kommen.

Wie man pfandgeben.de auch bewerten will: Der Einfall ist kreativ und zeigt, was mit dem Internet und der richtigen Idee möglich ist.