PGP: Kostenlose Alternative zur De-Mail
Hannover (dpa/tmn) - Mit den neuen De-Mail-Diensten können Verbraucher ihre elektronische Post so sicher versenden wie einen Einschreibebrief - der Bundestag hat ein Gesetz dafür verabschiedet. Offen ist aber die Preisgestaltung.
Eine kostenlose Alternative wäre PGP.
Bei dem Gesetz hat der Gesetzgeber die Preisgestaltung für den Versand einer De-Mail offen gelassen - das soll allein der Wettbewerb regeln. Bei der Deutschen Post kostet das De-Mail-Angebot mit der Bezeichung E-Postbrief 55 Cent je Sendung, also soviel wie ein Standardbrief. Als kostenlose Alternative bieten sich frei verfügbare Verschlüsselungstechniken wie PGP oder GnuPGP an - diese setzen allerdings ein gewisses Hintergrundwissen voraus, während die De-Mail sehr einfach zu nutzen ist.
„PGP ist nach meiner Einschätzung nichts, was ich meiner Tante Emma empfehlen würde“, sagte der Chefredakteur des Fachdienstes „Heise Security“, Jürgen Schmidt. Dieses System sei nur für erfahrenere Anwender geeignet.
Für die Nutzung der Verschlüsselung muss zuerst die PGP-Software installiert und das E-Mail-Programm entsprechend konfiguriert werden. „Die größte Hürde ist es aber, das Gegenüber dazu zu bringen, dies auch zu tun“, erklärte Schmidt.
Kern der Technik ist nämlich ein Schlüsselpaar: Den privaten Schlüssel bewahrt man an einem sicheren Ort auf, den öffentlichen Schlüssel verwenden die Empfänger der mit dem privaten Schlüssel kodierten Texte, um den Zeichensalat wieder lesbar zu machen.
Die im Heise-Verlag erscheinende Zeitschrift „c't“ bietet Besuchern der am Dienstag (1. März) beginnenden Computermesse CeBIT in Hannover an, ein PGP-Schlüsselpaar zu erzeugen. Dieses Angebot der „Krypto-Kampagne“ schließt auch eine Zertifizierung ein: Nach Vorlage des Personalausweises wird der PGP-Schlüssel der entsprechenden Person zugeordnet. So kann der Empfänger sicher sein, dass die mit einem zertifizierten Schlüssel gesendete E-Mail auch von der angegebenen Person stammt.