Rette sich wer kann - Lernsoftware für Schüler

Berlin (dpa/tmn) - Üben, üben, üben. Das ist das einzige Mittel gegen Noten, die nicht so ausgefallen sind, wie man es sich gewünscht hätte. Spaß macht das den meisten Schülern natürlich nicht gerade.

Da kommen Apps und Software als Motivation und Lernhilfe gerade recht.

Wissenslücken schließen heißt die Parole, wenn ein schlechtes Zeugnis auf dem Küchentisch liegt. Doch allein mit Büchern mögen viele Schüler sich und ihre Noten in dieser Situation nicht mehr retten wollen. Denn mit dem Druckwerk allein hat es schließlich während des Schuljahrs auch nicht so richtig geklappt - oder die Bücher sind ohnehin nur sporadisch bis gar nicht aufgeschlagen worden. Warum also nicht neue Lernformen ausprobieren? Längst gibt es Software zum Pauken nicht mehr nur für den PC, sondern auch für Smartphones und Tablets.

In der ersten Klasse geht es in der Regel nicht um schlechte Noten. Aber auch hier muss der Schulstoff verstanden und geübt werden. Kinder, die im Bereich Mathematik noch etwas Unterstützung brauchen, bekommen diese mit dem Rechenspiel „Fragenbär: Rette die Drippos“ aus dem Spielend Lernen Verlag. Um die Drippos aus der Gewalt eines Seeungeheuers zu befreien, müssen Rechenaufgaben gelöst werden. Die Lerninhalte sind vielfältig angelegt - vom Addieren und Subtrahieren im Zahlenraum bis 20 bis zum Zuordnen eines Ergebnisses zur zugehörigen Aufgabe.

Mit jeder richtig gelösten Rechnung befreit man mindestens einen Drippo. Bei 100 befreiten Drippos bekommt das Kind eine Urkunde zum Ausdrucken. Mit welchen Aufgaben sich die Kinder befassen, können sie übrigens selber entscheiden. Wer gar nicht weiter weiß, kann sich auch mit einem von drei einsetzbaren Rettungsringen die richtige Lösung anzeigen lassen. Das kurzweilige Rechenspiel kostet 15 Euro für den PC und 5 Euro fürs iPad. Ab April soll es auch eine Version für Android-Geräte geben.

Ausführlich Diktate üben können Schüler mit der App „SchreibHero“ von Mobileminds. Für die Klassenstufen 3 bis 7 gibt es Aufgaben in Deutsch und für die Klassen 5 bis 10 in Englisch. Geschrieben wird über die virtuelle Tastatur des Smartphones oder Tablets. Damit auch langsame Schüler eine Chance haben, kann die Vorlesegeschwindigkeit variiert werden. Außerdem kann man sich Sätze noch einmal vorlesen lassen. Am Ende werden Fehler im Text angezeigt und der Schüler erhält die Möglichkeit, diese zu korrigieren.

Da die Lerneinheiten überschaubar gehalten sind, steigt die Motivation, auch zwischendurch schnell noch mal ein Diktat zu üben. Der Fortschritt lässt sich in einem Erfolge-Menü speichern. Problemwörter landen in einer persönlichen Wortkartei und können so separat geübt werden. „SchreibHero“ ist für iOS und für Android erschienen. Die ersten zwei Kurse sind kostenlos. Wer mehr Übungsstoff benötigt, zahlt entweder 1,79 Euro für zwei weitere Kurse oder 5,99 Euro für eine Monatsflatrate.

Um ein heiteres Englischlernspiel handelt es sich bei der App „Abenteuer Englisch: Schleimalarm im Internat“, die die Macher der Lernplattform Scoyo fürs iPad aufgelegt haben: Hannah und Max fliegen als Austauschschüler nach London, um in einem Internat ihr Englisch zu verbessern. Doch als sie dort ankommen, erwarten sie eine Schule voller Schleimflecken und ziemlich verwirrte Internatsschüler. Damit der Schleim verschwindet, müssen die kleinen Helden einige Aufgaben lösen.

Das Englischlernprogramm ist für Kinder im 2. bis 4. Lernjahr zur Verbesserung des Lese- und Hörverständnisses konzipiert worden. Wer mit der Aufgabenstellung in Englisch nicht zurechtkommt, kann sie sich auch auf Deutsch vorlesen lassen. Die Lerninhalte der App orientieren sich an den Inhalten aus dem Schulunterricht und umfassen die Vokabelfelder Hobbys, Gefühle sowie Essen und Trinken. Das knapp 3 Euro teure Lernprogramm soll im März erweitert werden. Für den Herbst ist auch eine Version für Androiden angekündigt.

Zur intensiven Vorbereitung auf die Sprachprüfungen der Mittel- und Oberstufe ist das „Schülerwörterbuch“ im Pons Verlag erschienen. Den gedruckten Werken für Englisch, Französisch, Spanisch und Latein mit jeweils rund 130 000 Stichwörtern und Wendungen ist eine CD-ROM mit Prüfungstrainer beigelegt. Außerdem findet sich in jedem der 23 Euro teuren Bücher ein Code, mit dem man nach Anmeldung auf dem Pons-Grammatikportal 50 kostenlose Online-Übungen freischalten kann.

Auf CD-ROMs ist die „Abi-Lernbox“ aus dem Klett Verlag schon länger erhältlich. Nun ist es das Übungssystem für diverse Fächer auch als App für iOS-Geräte. Pro App und Fach stehen jeweils 100 Lernkarten mit Aufgaben und Lösungen zur Verfügung. Eine Rubrik namens Wissensteil erlaubt das vertiefende Nachlesen, wenn die Schüler etwas nicht bedacht oder einen falschen Ansatz gewählt haben. Jede App wird mit 5 Lernkarten zum Testen kostenlos angeboten. Die übrigen 95 Karten kann man dann bei Gefallen für 10 Euro nachkaufen. Dann lassen sich auch Anmerkungen auf den Lernkarten notieren, und eine Suchfunktion wird freigeschaltet.