Schutz gegen Pöbelei in Web-Foren: Regeln festlegen
Berlin (dpa/tmn) - Rassistische oder sexistische Kommentare, Beschimpfungen und themenfremde Diskussionen: Wenn es in einem Blog, Online-Forum oder auf Facebook-Fanseiten drunter und drüber geht, sollten Moderatoren rechzeitig einschreiten.
Regeln für Online-Diskussionen können vor Pöbeleien schützen. Am besten lege man sie vorab fest, etwa in den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB), rät Joachim Wolf, der für die Website netz-gegen-nazis.de Moderatoren ausbildet. So bekämen diese eine Handhabe, um Beiträge zu löschen oder Nutzer zu sperren, erklärte er bei einem Workshop zum Umgang mit Rechtsextremen im Internet.
Von den geltenden Gesetzen sei die Online-Welt nicht ausgenommen: Hinweise auf Volksverhetzung, üble Nachrede und Beleidigungen könnten bei den Online-Wachen der Polizei gemeldet werden, erklärt Wolf. Das sei für Moderatoren ebenfalls ein Argument, um beleidigende Beiträge zu löschen und rassitische User von Diskussionen auszuschließen. Er empfiehlt außerdem, Diskussionsregeln aufzustellen, die beispielsweise dazu aufrufen, aufeinander Rücksicht zu nehmen.
Außerdem sollte es für Nutzer die Möglichkeit geben, über einen Button beleidigende Beiträge zu melden, rät Joachim Wolf. Denn die kaum überschaubare Datenmenge in Diskussionsforen oder auf Fanseiten könne von den Moderatoren meist nicht allein bewältigt werden. Für Foren und Blogs gebe es zudem Filter, die etwa rechtsextreme Nicknames und Gruppen erkennen und sperren können. Dabei sei aber ein Feinjustieren notwendig, sonst würden zum Beispiel Anti-NPD-Gruppen ebenfalls gesperrt.