SMS-Spionage mit sicheren Messengern entgehen
Berlin (dpa/tmn) - Geheimdienste hören nicht nur Handygespräche ab, sondern sammeln einem Bericht zufolge auch Kurznachrichten. Als Gegenmaßnahme können Nutzer freie Messenger-Apps einsetzen, die verschlüsseln.
Hier ein paar Beispiele.
Es gibt immer neue Überraschungen bei den NSA-Enthüllungen. Der britische „Guardian“ berichtet jetzt, der Geheimdienst sauge täglich fast 200 Millionen Kurznachrichten auf und schöpfe daraus Informationen - zum Beispiel über Reisen oder Kontakte. Die Zeitung beruft sich dabei auf NSA-Dokumente des Informanten Edward Snowden.
Als Gegenmaßnahme können Nutzer auf die klassische SMS verzichten und freie Messenger-Apps einsetzen, die verschlüsseln und aus offengelegtem, für jedermann nachprüfbaren Quellcode bestehen. Das ist der beste Schutz vor versteckten Hintertüren.
Verschlüsselnde Messenger-Apps setzen voraus, dass beide Seiten die gleiche oder eine kompatible Anwendung nutzen. Für sichere Textnachrichten und Chats auf Android- und iOS-Geräten empfehlen sich etwa ChatSecure (ehemals Gibberbot), Xabber (nur Android) oder Linphone.
Die bereits relativ verbreiteten Anwendungen ChatSecure und Xabber arbeiten mit einem Protokoll zur Verschlüsselung von Instant-Messaging-Nachrichten namens Off-the-Record (OTR) und sind untereinander sowie mit vielen anderen OTR-Messengern für Desktoprechner wie Jitsi, Adium oder Pidgin kompatibel.
Linphone bietet neben Text- auch verschlüsselte Sprach- und Videochats und arbeitet wie die etablierteren Apps CSipSimple für abhörsichere Telefonate mit dem SIP-Protokoll. Speziell für Voice-Gruppenchats konzipiert wurde die Anwendung Mumble, die ebenfalls nur mit verschlüsselten Verbindungen arbeitet und für iOS und Android verfügbar ist.