Spiele-Apps auf Smartphones beliebt

Köln (dpa) - Kleine Programme mit großem Unterhaltungswert: Spiele-Apps sind von Smartphones kaum noch wegzudenken. Ob Action, Sport oder Puzzle - die Gamer freuen sich. Und auch die Entwickler, denn die Kassen klingeln.

Sie sind nützliche Helfer oder auch nur Spielerei: Apps - kleine Programme, die das mobile Leben von Handybesitzern bereichern sollen. Und sie sind ein lohnendes Geschäft für Entwickler und Programmierer. Rund 900 Millionen Apps sind im vergangenen Jahr insgesamt in Deutschland über die virtuellen Ladentheken gegangen - mehr als doppelt so viele wie 2009. 110 Millionen dieser Anwendungen waren kostenpflichtig.

Das Smartphone als tragbare Spielhölle: Allein in Deutschland fanden im vergangenen Jahr 13 Millionen Spiele-Apps den Weg auf Smartphone oder Tablet-PC. Gut 4 Millionen Deutsche haben im vergangenen Jahr Spiele-Apps „gezockt“, wie eine Umfrage des IT-Verbands Bitkom ergab. Auf der Spielemesse Gamescom in Köln (17. bis 21. August) sind sie eines der Hauptthemen.

Für Spieleentwickler öffne sich ein Riesenmarkt, ist Réne Schuster vom Bitkom-Präsidium überzeugt. Publischer Electronic Arts hat das längst erkannt und bekannte Titel wie die Sims, das Strategiespiel Command & Conquer oder die Rennsimulation Need for Speed auf den App-Markt zugeschnitten. Mit dem großen Angebot an Unterhaltung und seinen weiteren Funktionen wird das Smartphone immer mehr auch zum Mitbewerber auf dem Markt der mobilen Spielekonsolen.

Die weltweite Vermarktung der kleinen Spielchen über das Internet bietet aber auch Hobby-Programmierern eine Chance. Zum Download angeboten müssen sie nicht die kostspielige Werbetrommel rühren - das erledigen die User. Mit dem Verteilen von „Gefällt mir“-Punkten und mit Blog-zu-Blog-Propaganda entscheiden sie über Erfolg oder Misserfolg und lösen manchmal auch einen regelrechten Hype aus.

Viele Spiele-Apps stehen kostenlos zum Download. Meist sind sie Appetithäppchen. Denn wenn der Gamer ein bestimmtes Level erreicht, ist erst einmal „Game over“. Wer weiterspielen will, kommt um den kostenpflichtigen Download der Vollversion nicht herum. Vorteil daran: Der Spieler kauft die Katze nicht im Sack. Denn: Für Bares gibt es oftmals regelmäßige Updates, Fehler werden zeitnah behoben - einen Service eben, der für kleinere Entwicklerteams und einsame Programmier-Wölfe einfach dazu gehört.

Allein im Internet-Laden von Apple standen Anfang Juni insgesamt 425 000 Anwendungen zum Download bereit. Rund 100 000 davon waren Spiele-Apps. Auch für Smartphones mit Android Betriebssystem ist die Auswahl groß. Mit mehr als 800 000 Bewertungen lässt sich nur erahnen, wie oft dort beispielsweise „Angry Birds“ heruntergeladen wurde. Täglich etwa 7 Millionen Downloads weltweit zählt die Downloadplattform für Nokia-Anwendungen. Bei Angebot und Nachfrage für bada-Apps (Samsung) liegen Spiele je bei etwa einem Drittel. Vor allem Arcade-, Puzzle- und Actiongames sind gefragt.