Borderlands 2 — Garantie für Langzeitspielspaß
Für den zweiten Teil der Ego-Shooter-Serie gilt: höher, weiter und schneller. Mehr Spielumfang, mehr Waffen, mehr spielbare Charaktere. Kann da noch was schiefgehen? Die WZ weiß es.
Borderlands 2 beginnt fünf Jahre nach den Geschehnissen des ersten Teils. Auf dem Planeten Pandora hat es sich der Bösewicht namens „Handsome Jack“ erneut gemütlich gemacht. Inzwischen ist er Diktator und beherrscht den gesamten Planeten. Damit besitzt er das wertvollste Mineral im Universum: Eridium, welches in großer Anzahl auf Pandora vorhanden ist.
Zusätzlich hat er eine riesige Raumstation vor der Sonne geparkt und verdunkelt den Planten künstlich, um die Einwohner zu knechten. Höchste Zeit also, dem Schurken das Handwerk zu legen, denn so lautet der Auftrag des Spielers.
Die Charaktere aus dem ersten Teil tauchen zwar in der Geschichte auf, doch dieses Mal kann der Spieler aus vier anderen Klassen wählen: Commando, Sirene, Gunzerker oder Assassine. Soll heißen: Axton als Mann für leichte Waffen, Maya als Frau mit telekinetischen Fähigkeiten, Salvador als Mann fürs Grobe und Zer0, der mit tödlichen Giften arbeitet.
Die neuen Klassen bedingen auch unzählige neue Waffen, die allesamt ein futuristisches Design haben. Sturmgewehre, Schrotflinten oder Handfeuerwaffen sind alle mit dabei.
Für Motivation ist übrigens gesorgt: Jede Aktion im Spiel verschafft dem Spieler Erfahrungspunkte. Diese kann man einsetzen, um die Fähigkeiten des gewählten Charakters zu verbessern oder die Waffen zu optimieren. So kann man höheren Schaden einstecken oder verursachen — oder ein Zielfernrohr auf sein Gewehr schrauben.
Am Ende des Spiels ist der Charakter des Spielers fast unbesiegbar — aber nur fast. Zusätzlich regt der Humor zum Weiterspielen an. Besonders der kleine Roboter, der den am Anfang in die Welt von Pandora einführt, bringt den Spieler oft zum Lachen. Einen sympathischeren Einstieg hätte es kaum geben können.
Die Steuerung ist auch an der Konsole und damit am Controller sehr direkt und genau. PC-Spieler haben es dank Maus und Tastatur dennoch leichter. Das Gesamtkonstrukt aus Geschichte, Spielbarkeit und Humor ist wirklich einmalig.
Die versprochenen 50 bis 60 Stunden Spielzeit kann man nur bestätigen. Es gibt viel zu sehen, viel zu entdecken und für alles belohnen die Entwickler den Spieler. Und die häufigen Boss-Kämpfe sorgen für herausfordernde Abwechslung. Gut so!
Während des gesamten Tests ist ein Gefühl nicht weggegangen: Man hat ständig den Eindruck, dass die Kameraperspektive zu nah an der Waffe ist. Dadurch leidet die Übersicht, weil die Perspektive aus einem zu kleinen Weitwinkel besteht. So übersieht man leicht Gegner am Rande des Schlachtfeldes.
Die lange Spieldauer kann natürlich auch frustrieren. 50 Stunden bis zum Ende? So lange ist keine Filme-Trilogie und auch nur weniger Bücher. Der Spieler muss sich auf Dauer immer wieder neu motivieren, um das Ende der Geschichte zu erreichen.
Entwickler Gearbox liefert einen unterhaltsamen Ego-Shooter ab. Die neuen Charaktere sind cool inszeniert, die Waffenauswahl ist gigantisch. Mit über 17,75 Millionen verschiedenen Waffen wird der zweite Teil des Spiels den Guiness-Rekord des ersten knacken.
Auch die Cel-Shading-Grafik, die wie Comic-Zeichnungen aussieht, sieht ansprechend aus und ist charmant. So verkommt der Titel definitiv nicht zu einem Ballerspiel — trotz des hohen Gewaltanteils. Nichts für Kinder, aber für Erwachsene ein Erlebnis-Paradies!
Name: Borderlands 2
Genre: Ego-Shooter
Publisher: 2K Games
Hersteller: Gearbox
Release-Termin: 21. September
Preis: zirka 45 Euro (PC) / zirka 60 Euro (Konsolen)
System: PC, PS3, Xbox 360
USK-Freigabe: Ab 18 Jahre
Wertung: Sehr gut