Hacker, Jet-Ski, Schattenwesen: Die Highlights der Gamescom

Köln (dpa/tmn) - Selbst in der schnelllebigen Welt der Videospiele ändert sich manches nie: Auch dieses Jahr wird auf der Gamescom wieder gerast, gehüpft, gekämpft und geschossen, was der Controller hergibt.

Innovationen gibt es vor allem bei den Modi für mehrere Spieler.

Jetzt schon spielen, was erst Weihnachten oder noch später in den Läden steht. Das ist für viele Zocker der wichtigste Grund für einen Besuch der Gamescom (Publikumstage: 22. bis 25. August). Die Messe gibt aber nicht nur einen Überblick über kommende Toptitel, sondern auch einen Eindruck von der nächsten Konsolengeneration.

Und der beginnt bei den Controllern: Sowohl Sony als auch Microsoft zeigen die neuen Steuergeräte für Playstation (PS) 4 und Xbox One. Der Xbox-Controller hat sich im Vergleich zum Vorgänger für die 360 kaum verändert. Neu sind die etwas kleineren Steuersticks und die Vibrationsfunktion der hinteren Schultertasten.

Der neue PS-Controller sieht dem alten Dualshock ebenfalls ziemlich ähnlich, ist aber deutlich breiter und spürbar schwerer. Schließlich bietet er nun auch einem Touchpad Platz. Neu sind auch die Schultertasten, die sich wie jene des Xbox-Controllers anfühlen.

Zum Einsatz kommt das PS-Steuergerät natürlich schon am Stand von Sony, etwa beim Rennspiel „Drive Club“ oder dem Action-Adventure „Knack“, die beide zum PS-4-Launch am 29. November auf den Markt kommen. Grafisch fallen sie vor allem durch ihre höhere Auflösung auf. „Knack“ bietet zudem schöne optische Effekte, weil sich die Hauptfigur aus Hunderten Teilchen zusammensetzt und weiter wächst.

Außerdem gibt es bei Sony das Superheldenspiel „Infamous: Second Son“ zu sehen, dessen Hauptdarsteller die übersinnlichen Kräfte anderer Charaktere stehlen kann. Beim Shooter „Killzone: Shadow Fall“ steht der Mehrspielermodus im Vordergrund, in dem Spieler eigene Regeln festlegen können, etwa das Verbot bestimmter Waffen.

Microsoft präsentiert aus dem Spielesortiment zum Verkaufsstart der Xbox One unter anderem „Forza“, das Zombiespiel „Dead Rising 3“ und das Prügelspiel „Killer Instinct“. Dazu kommt „Ryse“, ein von Crytek in Deutschland entwickeltes Actionspiel im alten Rom. Das bietet zwar eine prächtige Grafik, hat aber ein eher simples Gameplay, das erfahrene Spieler unterfordern könnte.

Die Kameraleiste Kinect gehört zum Xbox-One-Lieferumfang. Gespielt wird damit etwa „Kinect Sports Rivals“. Die Spielesammlung bietet sechs Disziplinen wie Felsenklettern, Tennis oder Jet-Ski-Rennen. Vor dem Start scannt die Kamera das Gesicht des Spielers und modelliert dann ein digitales Alter Ego. Für die PS-Kamera, die der PS4 allerdings nicht beiliegt, zeigt Sony unter anderem „The Playroom“, das mit Augmented-Reality-Elementen arbeitet. So zaubert es zum Beispiel eine Horde niedlicher Roboter ins Wohnzimmer des Spielers.

Doch längst nicht jeder neue Titel zum Launch der neuen Konsolen kommt von Sony und Microsoft selbst. Mit Spannung erwartet wird zum Beispiel „Watchdogs“ von Ubisoft, in dem der Spieler im Chicago der Zukunft als Hacker entweder für Chaos oder für Recht und Ordnung sorgt. Ungewöhnlich ist der Mehrspielermodus, in dem sich andere unbemerkt in die eigene Spielwelt mogeln und diese sabotieren können.

Bekanntes Gameplay im neuen Gewand bietet „Assassin's Creed 4: Black Flag“ von Ubisoft. Diesmal wird der Spieler aber nicht zum amerikanischen Freiheitskämpfer oder italienischen Meuchelmörder, sondern zum Piratenkapitän in der Karibik. Wer das Verborgene schätzt, kann sich bei Square Enix über die Pläne zu „Thief“ informieren. Die Neuauflage des Schleichspiels mit Meisterdieb Garrett kommt allerdings erst 2014 und ist noch nicht anspielbar.

„Titanfall“ von Electronic Arts können Spieler dagegen schon ausprobieren, „Destiny“ von Activision zumindest als Video ansehen. Hinter den für 2014 angekündigten Titeln verbergen sich zwei Science-Fiction-Shooter erfahrener Entwickler. „Titanfall“ stammt von den Machern des ersten „Call of Duty: Modern Warfare“, „Destiny“ von den „Halo“-Schöpfern Bungie. Bei beiden Titeln wollen die Entwickler den Onlinemodus mehr als bisher mit dem Solospiel verknüpfen. Natürlich gibt es auf der Messe aber auch „Battlefield 4“ und „Call of Duty: Ghosts“ zu sehen, die noch 2013 für alle Systeme erscheinen.

Autonarren können auf der Gamescom abseits von „Forza“ und „Drive Club“ unter anderem in Ubisofts „The Crew“, Sonys „Gran Turismo 6“ und „Need for Speed Rivals“ von Electronic Arts ihre Runden drehen. Letzteres bringt die beliebten Verfolgungsjagden zwischen Polizei und Temposündern zurück. „Need for Speed“ und „Gran Turismo“ kommen noch 2013 in den Handel, „The Crew“ erst 2014. Bei den Rasern fehlt auch Nintendos „Mario Kart 8“ nicht, das auch 2014 in Full HD erscheint.

Noch dieses Jahr bringt Nintendo das Hüpfspiel „Super Mario 3D World“ für die Wii U. Außerdem gibt es für die Wii U das Jump'n'Run „Donkey Kong Country Returns: Tropical Freeze“. Auf Nintendos Handheld 3DS können der Hüpfer „Yoshis New Island“ und „The Legend of Zelda: A Link between Worlds“ ausprobiert werden. Von Sony erscheint in wenigen Wochen ein Hüpfer namens „Der Puppenspieler“ und zum PS4-Launch „Contrast“, in dem der Spieler in einer Welt im Stil der 20er Jahre die Schatten als Plattformen zum Springen nutzt.

Comicfans bietet Warner Interactive noch 2013 Neues für die alte Konsolengeneration: „Batman: Arkham Origins“ erzählt eine Geschichte aus der Anfangszeit der Fledermaus. „Lego Marvel Super Heroes“ ist dagegen fröhlich bunt mit Hulk, Iron Man & Co in Klötzchenoptik.