Von Pokémon bis Persona Q: Kopfnüsse und Zeitfresser

Berlin (dpa/tmn) - Freunde von ausgedehnten Geschichten und knackigen Rätseln kommen voll auf ihre Kosten: Fünf Neuvorstellungen für Handhelds und Smartphones fesseln vor die kleinen Bildschirme und bringen Köpfe zum Rauchen.

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„Pokémon Omega Rubin“ und „Pokemón Alpha Saphir“

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Pokémon ist ein Phänomen. Seit 1996 erscheinen die Taschenmonster-Rollenspiele immer im Doppelpack. Obwohl sich am Spielprinzip kaum etwas verändert hat, sammeln weltweit zahllose Fans die kleinen Monster, um sie für Duelle zu trainieren. Die neuesten Ableger für den Nintendo 3DS tragen die Namen „Pokémon Omega Rubin“ und „Pokemón Alpha Saphir“. Der Spieler beginnt seinen langen Weg zur Meisterschaft diesmal in der Hoenn-Region. Nach kurzer Zeit wird dabei ein Sammeltrieb einsetzen, der über dutzende Stunden in seinen Bann zieht.

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Doch nicht nur die Jagd nach den Pokémon hält auf Trab - bald stößt man auf Team Magma und Team Aqua. Das rücksichtslose Treiben dieser rivalisierenden Banden muss natürlich gestoppt werden. Abseits des Hauptspiels können Spieler ihre Pokémon tauschen oder sich duellieren. Neu ist die Einrichtung einer eigenen Geheimbasis, die sich frei gestalten lässt. Die beiden größten Teils identischen Spiele von Nintendo kosten jeweils etwa 40 Euro.

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„Persona Q: Shadow of the Labyrinth“

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Etwas mehr Herausforderung für Rollenspieler bietet „Persona Q: Shadow of the Labyrinth“. Kenner der Reihe von Publisher Atlus treffen dort alte Bekannte wieder. Ungewohnt für Persona ist nicht nur die Veröffentlichung auf dem 3DS, sondern auch die Perspektive: In der Ego-Sicht bewegt sich das Team von fünf Kämpfern durch Dungeons. Die verwinkelten Labyrinthe, in denen es vor Gegnern und allerlei Geheimnissen wimmelt, laden dazu ein, auf dem Touchscreen des 3DS Karten zu zeichnen und Notizen zu machen. Im Laufe des Abenteuers entfalten sich dabei die Geschichten der Protagonisten. Um alle Details zu erleben, sind mehrere Durchläufe nötig. Diese sollten sich auch nicht als langweilig erweisen, da jede Figur ihre eigenen Fähigkeiten und Angriffe mit sich bringt. Atlus verspricht eine Spiellänge von über 80 Stunden. Kosten: Rund 40 Euro.

„Teslagrad“

„Teslagrad“ vom kleinen Entwickler Rain Games konnte schon auf der Wii U und dem PC überzeugen. Seit Kurzem gibt es den Rätsel-Plattformer auch auf der Playstation 3 und 4. Die Geschichte: Ein Junge und seine Familie werden eines Nachts aus ihrem Haus vertrieben. In der Rolle des Jungen flüchtet der Spieler vor den Angreifern und landet in einem mysteriösen Schloss. Das riesige und verzweigte Gewölbe ist voller Rätsel. Überall gilt es, Elektromagneten zu manipulieren, um Hindernisse zu überwinden, neue Wege aufzutun und neue Gegenstände zu erlangen.

Das Spiel erweist sich im späteren Verlauf als harter Brocken. Auf Hilfe wartet der Spieler vergebens, wenn er unzählige Tode stirbt und dabei vielleicht auf die Lösung des nächsten Rätsels gelangt. Wer sich davon nicht abschrecken lässt, kriegt für 30 Euro eine harte, aber schön anzusehende Kopfnuss zum Knacken.

„The Sailor's Dream“

Schön anzusehen ist auch „The Sailor's Dream“. Entwickler Simogo haben schon zuvor mit „Year Walk“ und „Device 6“ bewiesen, dass sie außergewöhnliche Spiele für Apples iOS erschaffen. Der neueste Streich steht dem in nichts nach und überzeugt durch bezauberndes Design und eine Erzählung, die ihresgleichen sucht. Beim Gameplay braucht man solche Superlative aber nicht erwarten: Es gibt so gut wie keins - keine Action, keine Rätsel, kein Geschick.

„The Sailor's Dream“ lädt dazu ein, eine Geschichte zu entdecken, und verzichtet auf bereichernde Spielmechaniken. Es ist wie ein interaktives Buch, bei dem ein Fingerstrich reicht, um das nächste Kapitel aufzuschlagen. Der Spieler unternimmt dabei eine Seereise und sucht auf einsamen Inseln und verlassenen Leuchttürmen nach Hinweisen zu einer unbekannten Frau. Texte, Bilder und Lieder fügen sich dabei langsam zu einer schönen und emotionalen Geschichte zusammen. Für 3,59 Euro bei iTunes kann die liebevoll gestaltete Seereise unternommen werden. Englischkenntnisse sind allerdings Pflicht.

„Beatbuddy“

Wer treibende Rhythmen einer guten Geschichte vorzieht, wird bei „Beatbuddy“ fündig. Das iOS-Spiel der Hamburger Entwickler Threaks vereint Rhythmus-Spiel mit Rätseleinlagen. Der Beatbuddy wird vom Spieler durch simples Antippen durch sechs fantastische Welten geleitet, deren Flora und Fauna passend zur Musik zuckt und pulsiert. Das kann man sich zunutze machen, denn wenn im richtigen Moment mit der musikalischen Umgebung interagiert wird, lassen sich Hindernisse überwinden und Kettenreaktionen auslösen. Was simpel beginnt, wird später immer komplexer und belohnt den Spieler durch ein audiovisuelles Erlebnis der Extraklasse. Bei iTunes ist der Trip für 4,49 Euro erhältlich - mit Kopfhörern macht es noch mehr Spaß.