Spielend Vokabeln pauken: Lernsoftware für Kinder

Berlin (dpa/tmn) - Bringen die Kinder schlechte Noten nach Hause, hängt schnell der Haussegen schief. Doch Meckern ist keine Lösung - die Eltern können dem Nachwuchs besser digitale Hilfe zur Selbsthilfe anbieten.

In den Schulen ist es bald an der Zeit, Bilanz zu ziehen: Die Halbjahreszeugnisse stehen ins Haus. Sind die Noten darin schlechter als erhofft, heißt das aber noch lange nicht, dass man am Ende des Schuljahres sitzenbleiben muss. Ganz im Gegenteil: Mit gezielten Übungen können Kinder das Ruder noch herumreißen oder sich weiter verbessern. Mit Lernsoftware kann das sogar richtig Spaß machen.

Spielerisch aufgebaut ist die iOS-App „Lextra Bilderwörterbuch“ von Cornelsen, das für die Sprachen Englisch, Französisch und Italienisch für knapp 5 Euro im App Store heruntergeladen werden kann. Die Themenbereiche richten sich an Kinder, die Spracheinsteiger sind und einen Grundwortschatz erwerben wollen. Hier werden entweder einzelne Bilder in Sprache umgesetzt und die Beschreibung vorgelesen. Oder es werden in bunten Bildern Themen vom Wohnhaus bis zu den vier Jahreszeiten dargestellt. Lustig sind die Spiele, in denen die Kinder ihr erlerntes Wissen in einem Sprachmemory oder dem Schnellübersetzer erproben können. Das Programm ist so angelegt, dass auch jüngere Kinder gut alleine damit umgehen können. Um das Hörverständnis zu üben, bekommen die Kinder Vokabeln vorgelesen, die sie dann aus einer Liste auswählen müssen.

Spielspaß bietet etwa das brettspielartig umgesetzte PC-Sprachenspiel „New Amici“ von USM. Anfänger wie Fortgeschrittene können hier Deutsch, Englisch und Spanisch trainieren. Die Spieler müssen zunächst ein Profil anlegen, in dem auch die Schwierigkeitsstufe festgelegt wird. Auf diese Weise haben auch Sprachneulinge im Match gegen fortgeschrittene Fremdsprachler eine reelle Chance. Gestartet wird das Spiel mit einer Frage, die ein Spieler seinem Gegner vorliest. Der muss diese dann in der Fremdsprache beantworten.

Ist die Antwort richtig, erhält der Spieler eine Karte. Bei drei Karten ist eine Runde gewonnen. Ist die Antwort falsch, ist der nächste Spieler dran. Bis zu vier Spieler können so gegeneinander antreten. Damit das Spiel auch ohne direkten Spielpartner gespielt werden kann, bietet USM ab Februar auch eine Onlineversion an. Die Fragen für Einsteiger reichen von alltäglichen Ausdrücken über Zahlen bis hin zu Zeitangaben. Fortgeschrittene müssen sich auch in Dialogen oder bei Fragen zu Kultur und Gesellschaft beweisen. Das Spiel ist im Handel für knapp 20 Euro erhältlich.

Etwas weniger spaßorientiert ist der „Sprachkurs für Anfänger“ von Pons aufgebaut. Er ist speziell fürs iPad entwickelt worden und im App Store für die Sprachen Englisch, Spanisch, Italienisch und Französisch für 7 Euro erhältlich. iPhone-Versionen sind mit 5 Euro etwas günstiger und zusätzlich für Niederländisch, Portugiesisch und Türkisch erschienen. Spracheinsteiger finden auf der Startseite des Programms 20 Lektionen, die sich in Themen wie Kontaktaufnahme, Einkaufen oder Freizeit aufteilen. Auf diese Weise lassen sich einzelne Lernthemen neben den Schulbuch-Lektionen vertiefen. Die Grammatikübungen tauchen neben dem Vokabeltraining in den einzelnen Lektionen mit auf.

Wer zwischendurch schnell einmal eine Regel nachschlagen möchte, kann dies per Paragrafen-Button tun, der sich am unteren Bildschirmrand findet. Zu der App gehört auch ein vertonter Lektionswortschatz von gut 1000 Wörtern, die sich die Nutzer vorsprechen lassen können. Sie befinden sich im Wörterbuch, in dem alle Wörter aus den Lektionen in ihrer Übersetzung aufgeführt sind.

Wer nur Englisch lernen möchte, kann sich auch die App „Englisch-Rätsel - spielerisch lernen mit Pons“ anschauen. In zwölf verschiedenen Rätselarten können damit Vokabeln gepaukt werden. Bis zu sechs Spieler lassen sich in der 4 Euro teuren App anlegen, die dann um die Wette Punkte sammeln können.

Klar auf strukturiertes Lernen setzt die PC-Software „MultiLingua Latein Vokabel- und Grammatiktrainer“ von USM. Hier geht es darum, konjugieren und deklinieren entweder durchs Bilden oder Erkennen der Formen zu trainieren. Die Schüler können in übersichtlichen Tabellen zudem ihren Wortschatz trainieren und über 2200 Vokabeln und Wortformen aufbauen. Da sich das Programm am Lehrplan orientiert, ist es gut als zusätzliche Lernhilfe zu Hause einsetzbar

Die Vokabelgruppen können nach einzelnen Lektionen ausgewählt werden. Hier können die Schüler in den Lernmodus gehen. Dabei wird neben der lateinischen Vokabel auch die Übersetzung mit angezeigt. Im Abfragemodus können die Schüler das erworbene Wissen unter Beweis stellen, indem sie zur eingeblendeten Vokabel die Übersetzung eintippen müssen. Praktisch ist dabei, dass die Lernzeit festgelegt werden kann. Nach Ablauf der Zeit endet die Abfrage automatisch. In das Programm wurde eine Lernstatistik integriert, auf der schnell ersichtlich wird, welche Bereiche schon richtig bearbeitet wurden. Die Lernunterstützung für Latein kostet knapp 20 Euro.

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