Staaten schmieden Bündnis gegen Kinderpornografie im Netz

Brüssel (dpa) - Deutschland und 47 weitere Staaten wollen den Kampf gegen Kinderpornografie im Internet vorantreiben. Dazu haben sie am Mittwoch in Brüssel ein Bündnis geschmiedet.

In einer gemeinsamen Erklärung verpflichten sich die Unterzeichner zum Beispiel, die Täter konsequenter zu verfolgen, Opfer zu identifizieren und zu unterstützen und Bild- und Videomaterial stärker einzudämmen.

„Hinter jedem einzelnen Bild steckt ein missbrauchtes Kind, ein ausgebeutetes und hilfloses Opfer“, sagte EU-Innenkommissarin Cecilia Malmström. „Nach konservativen Schätzungen sind etwa eine Million Bilder online und jedes Jahr werden 50 000 neue Bilder sexuell missbrauchter Kinder hochgeladen.“

Die Unterzeichnerstaaten wollen dem globalen Austausch solchen Materials stärker Einhalt gebieten. „Keine einzelne Nation wird die Herausforderungen alleine angehen oder die Hindernisse auf dem Weg überwinden können“, sagte US-Justizminister Eric Holder, der am Mittwoch gemeinsam mit Malmström vor die Presse trat. Holder sagte, er erwarte, dass sich weitere Staaten anschlössen. Malmström will versuchen, auch Russland an Bord zu holen.

Der Kampf gegen kinderpornografisches Material ist auch deshalb schwierig, weil viele Daten auf amerikanischen Servern liegen. China, wo Experten ebenfalls viel Material vermuten, hat die Erklärung nicht unterzeichnet.