Steve Jobs stellt Apple-Neuheiten persönlich vor

Cupertino (dpa) - Trotz seiner Krankheit lässt es sich Steve Jobs nicht nehmen, den Fans die neuesten Produkte aus dem Hause Apple persönlich vorzuführen. Auf der Entwicklerkonferenz, die am kommenden Montag (6.

Juni) beginnt, werden Jobs und sein Team die jüngste Version des Mac-Betriebssystems vorstellen.

Zudem steht die Premiere von iOS 5 an, des Betriebssystems für die mobilen Geräte iPhone, iPod Touch und iPad. Gezeigt wird auch ein eigener Musikdienst namens iCloud, der die Vorteile verteilter Rechenzentren im Netz nutzt.

Apple veröffentlichte am Dienstag den Fahrplan für die Entwicklerkonferenz, zu der alljährlich die Apple-Gemeinde aus aller Welt nach Kalifornien strömt. Die Veranstaltung gehört zu den absoluten Pflichtterminen für Jobs, der sie auch dieses Mal eröffnen wird. Doch seitdem sich der Apple-Gründer und Konzernchef Mitte Januar eine gesundheitsbedingte Auszeit genommen hat, werden seine raren öffentlichen Auftritte mit großer Aufmerksamkeit verfolgt. Bislang war unklar, ob Jobs kommt.

Es ist weder bekannt, was Jobs genau fehlt, noch wann er wieder voll ins Tagesgeschäft einsteigen kann, aus dem er sich ausgeklinkt hatte. Umso begieriger saugt die Apple-Gemeinde jede winzige Neuigkeit zu seinem Zustand auf. Jobs hat eine Krebserkrankung und eine Lebertransplantation hinter sich. Das US-Blatt „National Inquirer“ hatte ihm im Februar nur noch sechs Wochen zu leben gegeben - ein Irrtum. Bei seinen wenigen zwischenzeitlichen Auftritten wirkte Jobs allerdings geschwächt.

Apple ist derzeit so erfolgreich unterwegs wie kaum ein zweites Unternehmen. Zuletzt wirbelte der kalifornische Elektronikkkonzern mit dem Tablet-Computer iPad den gesamten Markt durcheinander, nachdem ihm dies schon zuvor mit dem iPhone-Handy und dem iPod-Musikspieler gelungen war. Jobs gilt als geistiger Vater all dieser Erfolgsprodukte, entsprechend nervös reagierten sowohl Fans als auch Anleger auf das Bekanntwerden seiner gesundheitlichen Probleme.

Die Apple-Aktie stieg am Dienstag im frühen Handel um fast 2 Prozent, als Jobs' Erscheinen auf der Entwicklerkonferenz publik wurde. Zudem ist nun klar, dass Apple zu seinen beiden Rivalen Amazon und Google aufschließt und ebenfalls einen Cloud-Musikdienst anbietet. Dabei wird die Musik in dem Moment, in dem der Nutzer sie hören will, aus dem Internet gezogen statt zuvor aufs Gerät heruntergeladen. Apple gehört dank seinem iTunes-Store zu den mächtigsten Anbietern im Online-Musikgeschäft.

Beim Mac-Betriebssystem Mac OS X steht der Wechsel vom „Snow Leopard“ zu „Lion“ an. Die Software ist die Basis der Mac-Computer, deren Absatz in den ersten drei Monaten des Jahres im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum um 28 Prozent auf 3,8 Millionen Geräte gestiegen ist.