Studie: Europäer überwiegend skeptisch gegenüber „Big Data“
Berlin (dpa) - „Big Data“ zählt zu den Hoffnungsträgern der Wirtschaft, doch die Nutzer in Europa stehen dem Sammeln und Auswerten großer Datenmengen überwiegend skeptisch gegenüber.
Einer aktuellen Studie des Vodafone Instituts zufolge sehen 51 Prozent der Befragten in der Analyse der Datenmengen aus digitalen Diensten mehr Nach- als Vorteile. In Deutschland sind die Nutzer demnach besonders kritisch: Hierzulande sehen 62 Prozent mehr Nachteile in der Nutzung solcher Daten. Kritik entzündet sich vor allem an mangelnder Transparenz und geringer Kontrolle über die eigenen Daten. Auch unverständliche Geschäftsbedingungen (AGB) stehen in der Kritik.
Am ehesten können sich die Menschen in Europa eine positive Nutzung im Gesundheitsbereich vorstellen, ergab die Studie. So gaben 65 Prozent der Befragten an, sich vorstellen zu können, dass ihre Daten für eine bessere Behandlung von Krankheiten gesammelt und ausgewertet werden. In Deutschland fänden das allerdings nur 42 Prozent der Befragten gut. Europaweit wären dagegen im Schnitt sogar noch 53 Prozent der Befragten selbst mit einer nicht anonymisierten Datensammlung einversanden, sofern dies der eigenen Heilung oder der Heilung anderer zugutekommen würde.
Die Studie ist nach Angaben des Vodafone Instituts für Gesellschaft und Kommunikation eine der bisher umfangreichsten Studien zum Thema Big Data und Schutz der Privatsphäre. Insgesamt wurden dafür von August bis September 2015 über 8000 Menschen in acht Ländern befragt.