Hannover Messe T-Systems will mit Neuausrichtung wieder wachsen
Hannover (dpa) - Die Telekom-Tochter T-Systems stellt die Weichen neu und will wieder wachsen. Der neue T-Systems-Chef Adel Al-Saleh skizzierte auf der Hannover Messe seine Pläne, wie er die Geschäftskunden-Sparte der Telekom wieder zum führenden Digital-Unternehmen machen will.
Der Konzernbereich mit rund 37 000 Mitarbeitern, der sich lange auf IT- und Outsourcing-Angebote konzentriert hatte, schwächelt derzeit, die Interessen der Kunden verändern sich im Zuge der digitalen Transformation dramatisch.
„Wir gehen mit unseren Kunden in die digitale Zukunft“, sagte Al-Saleh. Die Strategie solle auf den digitalen Umbau fokussiert werden, den die Kunden derzeit angehen. T-Systems wolle sich künftig entsprechend der Produktgruppen des Digitalgeschäfts gliedern, etwa für digitale Lösungen, die Einbindung von SAP-Systemen, öffentliche Cloud-Angebote, Sicherheit sowie das Internet der Dinge.
In Hannover kündigte Al-Saleh auch den Ausbau der Partnerschaft mit dem Softwarekonzern Microsoft an. „Um agil und schnell zu sein, braucht es Partner“, sagte Al-Saleh. Beide Unternehmen wollen dabei ihre jeweiligen Stärken bündeln. Gemeinsam wollen sie den Kunden Services aus der öffentlichen Cloud bieten, etwa SAP-Anwendungen oder auch Lösungen mit künstlicher Intelligenz. T-Systems betreibt bereits als Treuhänder zwei Rechenzentren des amerikanischen Konzerns in Deutschland.
Als eine der ersten Maßnahmen für den Umbau will Al-Saleh das kundenspezifische Digitalgeschäft in einer neuen Einheit bündeln. Damit soll T-Systems zu Deutschlands größtem Digitalanbieter aufsteigen. Kunden sollen maßgeschneiderte Lösungen erhalten, die das Unternehmen auf Wunsch auch betreibt. Die neue Einheit „Digital Solutions“ bündelt drei bisherige Organisationen, rund 4800 Mitarbeiter sollen dort künftig beschäftigt sein.
An den neuen Chef Al-Saleh sind große Erwartungen geknüpft. Lange hatte sich das Unternehmen auf IT-Outsourcing-Angebote konzentriert, bei dem Kunden ihre IT-Infrastruktur an das Unternehmen auslagern. Das Geschäft gilt als schwierig. Der Bedarf der Kunden hat sich massiv gewandelt, Cloud-Dienste und Server-Leistungen werden gefragter.
Zwar konnte die Gesellschaft erst kürzlich mit der Spardabanken-Gruppe einen neuen Großkunden an Land ziehen. Doch war ihr Anfang des Jahres auch mit Thyssenkrupp ein anderer weggebrochen. Die nun konkreter gewordenen Umbaupläne hatte Al-Saleh gleich nach Dienstantritt Anfang des Jahres angekündigt. Die ursprünglichen Pläne, dafür eine GmbH zu gründen, sind nun aber offenbar vom Tisch.