Telefonieren per Whatsapp - Das sind die Vor- und Nachteile

Göttingen (dpa/tmn) - Telefonieren per Whatsapp? In der jüngsten Version des Messengers kommen nun auch iOS-Nutzer in den Genuss der Voice-over-IP-Telefoniefunktion (VoIP).

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In den kommenden Wochen werden mehr und mehr Nutzer neben Text- und Bildnachrichten auch Telefongespräche über die weit verbreitete App führen können. Das hat allerdings nicht nur Vorteile. Hier ein Überblick, der auch für andere Apps mit VoIP-Funktion gilt:

Zielgruppe: Besonders für Nutzer ohne Allnet-Flatrates ist VoIP interessant, da kein Minutenpreis fällig wird und es keinen Unterschied macht, in welches Netz angerufen wird. „Wer eine Allnet-Flatrate hat, braucht es eigentlich nicht“, sagt Falko Hansen vom Telekommunikationsportal „teltarif.de“. Interessant wird es bei internationalen Anrufen. Sie sind über Dienste wie Whatsapp, Facetime oder Skype kostenlos.

Datenvolumen: VoIP nutzt die Datenverbindung des Smartphones. Das Telekommunikationsportal „teltarif.de“ hat ermittelt, dass dabei etwas weniger als ein Megabyte pro Minute an Datenvolumen anfällt. Kleinere monatliche Datenpakete sind so schnell aufgebraucht. Je nach Tarif können auch Mehrkosten anfallen, falls nach Erreichen der Datengrenze automatisch weiteres Datenvolumen hinzugebucht wird. Wessen Datenverbrauch noch nach Menge abgerechnet wird, sollte die Funktion nicht nutzen. Eine sichere Lösung ist die Nutzung von VoIP per WLAN.

Gesprächsqualität: Bei stabiler Netzverbindung haben VoIP-Gespräche mindestens die gleiche Sprachqualität wie Verbindungen über das Mobilfunknetz. Auch hier kann es aber zu Echos, Aussetzern oder Verbindungsabbrüchen kommen. Hinzu kommt, dass vielerorts das Mobilfunknetz besser ausgebaut ist als die mobile Datenanbindung über UMTS oder LTE (3G/4G).

Datenschutz: VoIP-Gespräche sind - anders als die alten analogen Telefongespräche - Daten. Sie werden über das Internet und die Server der Dienstanbieter - Whatsapp gehört zum sozialen Netzwerk Facebook - geleitet. Ob und wie lange Gesprächs- und Verbindungsdaten aufgezeichnet werden, oder was in den Rechenzentren sonst noch mit den Daten passiert, ist unklar. „Dazu gibt es keine klaren Aussagen“, sagt Falko Hansen.