Telekom darf schnelle Netze an Konkurrenten vermieten
Bonn (dpa) - Die Deutsche Telekom darf ihr schnelles Breitbandnetz VDSL künftig mit Preisabschlägen auch an Konkurrenten vermieten. Am Mittwoch erteilte die Bundesnetzagentur ihre Zustimmung für das neue Vermarktungsmodell des Bonner Konzerns.
Sie bestätigte damit einen Bericht der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Nach Prüfung der Änderungen durch die Telekom gebe es keine Einwände mehr gegen die zuvor geäußerte Bedenken, teilte die Behörde mit.
Im Frühjahr hatte die Bundesnetzagentur die Pläne der Telekom, das VDSL-Netz an Konkurrenten vermieten zu wollen, aus Wettbewerbsgründen zunächst auf Eis gelegt. Inzwischen räumten die Bonner durch ein Sonderkündigungsrecht und einen verringerten Rabatt die Einwände aber aus.
Der Deutschland-Chef der Telekom, Niek van Damme, begrüßte die Entscheidung: Nur durch Kooperationen könne der Netzausbau mit Glasfaser gelingen. „Die Branche muss sich Kosten und Risiken teilen können, wenn sie Milliarden investieren soll“, erklärte er. VDSL-Leitungen können auch von Unternehmen angemietet werden, die keine eigene Glasfasernetze haben.
Vor einigen Monaten hatten sich Telekom und Netcologne darauf verständigt, gegenseitig Netze zu Sonderkonditionen zu vermieten. Netcologne geht nach Angaben der „FAZ“ davon aus, dass die Zusammenarbeit Anfang September anlaufen kann. Damit würde die Telekom erstmals Glasfaserleitungen bei einem Wettbewerber anmieten.