Telekom: Schnelle Glasfasernetze in zehn Städten
Noch in diesem Jahr will die Telekom in zehn Städten schnellere Glasfasernetzte aufbauen. Eine dieser Städte ist Mettmann. Bis zu 50 Megabit pro Sekunde sollen mit den neuen Datenleitungen möglich sein.
Hannover/Mettmann. Die Deutsche Telekom will in diesem Jahr schnelle Glasfaser-Netze in zehn Städten aufbauen. Damit sollen Geschwindigkeiten bis zu einem Gigabit pro Sekunde möglich sein, sagte der für das Deutschland-Geschäft zuständige Manager Niek Jan van Damme am Montag am Rande der IT-Messe CeBIT in Hannover. Die neuen Glasfaser-Netze sollen rund 160 000 Haushalte erreichen. Zudem wird Köln in diesem Jahr komplett mit dem schnelleren Mobilfunk-Datenstandard LTE abgedeckt. Konkurrent Vodafone kündigte ebenfalls an in den Ausbau von LTE investieren zu wollen. Die Engländer wollen sich dabei auf die Städte Hamburg, Bremen und Berlin konzentrieren.
Die Glasfaser-Netze sollen in Teilen von Braunschweig, Brühl, Hannover, Hennigsdorf, Neu-Isenburg, Kornwestheim, Mettmann, Offenburg, Potsdam und Rastatt geschaltet werden. Allerdings rechnet auch die Telekom selbst nicht damit, dass viele der 160 000 Haushalte auf das neue Angebot anspringen werden. Er hoffe zum Jahresende auf eine Beteiligung von zehn Prozent, sagte van Damme. Preise stünden noch nicht fest. Die Kunden müssten klar einen Mehrwert für sich entdecken können, sonst werde die Zahlungsbereitschaft gering bleiben, räumte van Damme ein. Der Telekom-Manager hat Angebote im Blick wie HDTV oder 3D-Fernsehen aus dem Internet, die ultra-schnelle Leitungen brauchen.
„Es gibt einen riesigen Hunger nach mehr Bandbreite“, sagte van Damme. Außerdem will die Telekom in diesem Jahr 600 000 Haushalte mit VDSL-Leitungen mit einer Geschwindigkeit von bis zu 50 MBit pro Sekunde versorgen. Schnelle Netze seien lebensnotwendig für die heutige Gesellschaft, sagte van Damme. Zum Beispiel, damit sich der aktuelle Trend zum Cloud Computing - die Bereitstellung von Software und Daten aus dem Internet - entwickeln kann.
Das weitere Tempo beim Netzausbau machte das Telekom-Vorstandsmitglied aber von den Rahmenbedingungen abhängig. Die Regulierer müssten nicht nur für Wettbewerb sorgen, sondern auch dafür, dass die Netzbetreiber investieren können. „Wenn die Preise weiter sinken, bedeutet das in Zukunft weniger Geld für Investitionen“, sagte van Damme. Das werde am Ende auch die Kunden treffen.
Zudem verlangt die Telekom „Planungssicherheit“ bei der Nutzung der Glasfasernetze. Eine Exklusivität für zwei oder drei Jahre reiche nicht aus, betonte van Damme. „Am Ende des Tages müssen wir das Geld auch wieder zurückverdienen.“ Die Telekom liegt im Clinch unter anderem mit der EU-Kommission, die eine stärkere Öffnung der Netze durchsetzen will.
Glasfaser-Ausbau sei kompliziert und teuer, erklärte van Damme dazu. Dabei machten Tiefbau und Verlegekosten 70 bis 80 Prozent der Gesamtinvestition aus. Deswegen sei es wichtig, eine branchenübergreifende Zusammenarbeit zu haben und auch mit Unternehmen etwa aus der Energiebranche und Kommunen zusammenzuarbeiten. Zum Beispiel kann die Telekom dann Leerschächte installieren, wenn irgendwo neue Rohleitungen verlegt werden.