Thailand-Flut macht Festplatten teurer

Bangkok/Berlin (dpa) - Die Flutkatastrophe in Thailand hat zu massiven Ausfällen in der Produktion von Computer-Festplatten geführt. Zudem ist die Autoproduktion ins Stottern geraten. Beim Festplattenhersteller Western Digital hieß es am Donnerstag, der Produktionsstopp in zwei Fabriken werde zu Preissteigerungen führen.

Bereits kurzfristig seien die Preise für die Datenspeicher um 20 Prozent nach oben geklettert, berichtete die „Bangkok Post“ am Donnerstag. Thailand ist nach China der weltweit zweitgrößte Festplatten-Exporteur.

„Unsere vorrangige Sorge gilt dem Schicksal unserer Beschäftigten“, erklärte der Vorstandschef von Western Digital, John Coyne, in einem Brief an die Kunden des Unternehmens. Das US-Unternehmen beschäftigt in Thailand 37 000 Arbeiter. Wegen Überflutung wurden zwei Fabriken bis auf weiteres geschlossen. Darüber hinaus gebe es aber auch Engpässe bei der Zulieferung von Teilen für die Produktion. Davon sind auch die Festplatten-Hersteller Seagate und Toshiba betroffen.

Das Hochwasser hat zudem japanische Autohersteller hart getroffen. Viele von ihnen haben Niederlassungen in der von den Fluten besonders stark betroffenen Region nördlich der thailändischen Hauptstadt Bangkok. Branchenprimus Toyota kündigte für Samstag einen Stopp in vier Produktionsstätten in Nordamerika an, weil fehlende Bestandteile aus Thailand befürchtet werden, teilte der Konzern mit. In bis zu sieben weiteren Staaten soll die Produktion kommende Woche ebenfalls gedrosselt werden.

Mitbewerber Mitsubishi erwartet einen Rückgang seiner Autoproduktion in Thailand von bis zu 35 000 Stück, sollten die Fließbänder wegen der Überschwemmungen wie erwartet bis Ende November stillstehen. Dies berichtete die japanische Nachrichtenagentur Kyodo unter Berufung auf Firmenkreise. Mitsubishis eigene Fabriken seien zwar nicht direkt von den Fluten betroffen. Wegen eines Zulieferstopps steht die Produktion seit dem 20. Oktober still, hieß es. Aus dem gleichen Grund kündigte Honda am Mittwoch einen Produktionstopp für die malaysischen Niederlassungen der Firma an.