Trübe Aussichten für Hewlett-Packard: Moody's senkt Rating
New York (dpa) - Der Computerkonzern Hewlett-Packard muss schon wieder einen Rückschlag verkraften: Nachdem sich der Software-Zukauf Autonomy als Milliardengrab entpuppt hat und die Verkäufe lahmen, senkt nun die Ratingagentur Moody's die Bonitätsnote um eine Stufe von „A3“ auf „Baa1“.
HP besitzt damit eine befriedigende Kreditwürdigkeit. Das könnte die Aufnahme von frischem Geld am Kapitalmarkt verteuern. Überdies ist der Ausblick negativ, das heißt es droht eine weitere Abstufung.
„Ein großer Teil von HPs Produktportfolio wird in den kommenden Jahren nur langsam bis gar nicht wachsen“, begründete Moody's-Experte Richard Lane den Schritt am späten Mittwoch (Ortszeit) in New York. Er nannte PC, Drucker, bestimmte leistungsstarke Firmenrechner sowie die Dienstleistungsangebote. Zusammen stünden die problematischen Bereiche für mehr als drei Viertel des Konzernumsatzes. Für das kommende Jahr sagt Moody's sogar einen Umsatzschwund von fünf Prozent voraus und eine vergleichsweise niedrige Gewinnmarge.
HP leidet zum einen darunter, dass Kunden eher zu Tablet-Computern oder Smartphones greifen als sich einen neuen PC zuzulegen. Zum anderen machen dem einst unumstrittenen Marktführer zahlreiche Managementfehler der jüngeren Vergangenheit zu schaffen, darunter der Autonomy-Zukauf. HP bezichtigt die frühere Führung der Software-Firma, mit Buchungstricks den Kaufpreis in die Höhe getrieben zu haben. Die Gegenseite widerspricht und wirft HP vor, nur von eigenen Fehlern bei der Führung des Geschäfts ablenken zu wollen.