Unauffällig bis dicht: Die passende Hülle für das Smartphone

Berlin (dpa/tmn) - Handyhüllen gibt es in allen Größen und Designs. Doch längst nicht alle schützen das Smartphone vor Stürzen oder Wasser. Vor dem Kauf sollten Verbraucher deshalb genau überlegen, was die Hülle aushalten muss.

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Am besten sehen die meisten Smartphones nackt aus. Schließlich kommen die modernen Designs so am besten zur Geltung, obendrein ist das Gerät stets griffbereit. Leider ist damit aber auch die Gefahr am größten, dass der teure digitale Begleiter bei einem Sturz in seine Einzelteile zerfällt oder sonstigen Schaden nimmt. Gerade die modernen größeren Displays sorgen schnell dafür, dass das Smartphone aus den Händen rutscht. Wer die teure Technik vor den Folgen solcher Unfälle schützen will, sorgt mit einer Hülle vor.

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Die Wahl der Verpackung will gut überlegt sein: Denn eine dezente Hülle sieht zwar gut aus, bei der Sicherheit müssen Käufer aber Abstriche machen. Als unsicher gelten zum Beispiel sogenannte Bumper, die nur um den Rahmen des Geräts verlaufen. Isabell Körber von der Handy-Reparaturwerkstatt Fixxoo kann diese Art von Hülle nicht empfehlen: „Wir raten von Bumpern und einfachen Plastikcases ab, weil diese nur der Optik dienen, aber nicht wirklich Schutz bieten“, erklärt sie.

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Eine Hülle, die das Smartphone komplett umschließt, schützt dagegen vor allen Eventualitäten. Der Touchscreen liegt in solchen Fällen hinter einer durchsichtigen Schutzschicht - Tippen kann der Nutzer darauf aber nicht. Um das Gerät bedienen zu können, muss also erst die Hülle weg. Im Alltag ist das schlicht unpraktisch.

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Filz- oder andere Stoffhüllen, die kreative Nutzer aus einer alten Socke sogar selber machen können, haben ein ähnliches Problem: Um das Gerät zu benutzen, muss der Nutzer es erst hervorholen. „Und gerade dabei fällt auch gerne mal das Gerät runter“, sagt Alexander Spier von der Computerzeitschrift „c't“. Guten Schutz bietet die weichen Hüllen auch nicht unbedingt. Sie können aber dabei helfen, Kratzer zu vermeiden. Gerade dann, wenn das Gerät zusammen mit harten Gegenständen wie Schlüsseln oder Münzen in der Tasche steckt.

Ein guter Kompromiss zwischen Schutz und Alltagstauglichkeit sind sogenannte Flipcases, die nach vorne oder seitlich aufgeklappt werden. „Durch diese Art der Tasche ist das Gerät sowohl am Display als auch am Backcover und an den besonders empfindlichen Rändern ideal geschützt“, sagt Isabell Körber. Von Flipcases ohne Verschluss rät sie allerdings ab, denn diese können bei einem Sturz aufklappen.

Wasser halten Flipcases allerdings nicht zuverlässig fern. Für den Strandurlaub braucht das Smartphone also besonderen Schutz, denn hier kommt es nicht nur mit Feuchtigkeit in Berührung. „Wasserdicht heißt meist auch staubdicht - zumindest ausreichend für Sand“, sagt Spier. Drei Varianten stehen dabei zur Auswahl: Flexible Plastiktüten, universelle Hartplastikhüllen und speziell auf bestimmte Geräte angepasste Hüllen.

Bei den Tüten sollte das Plastik nicht zu dünn sein und einen durchdachten Verschluss haben. „Hier gilt: Aufpassen bei sehr billigen Hüllen. Das Gerät bleibt zwar bedienbar, aber umständlich“, sagt Alexander Spier. Besser vor Stößen schützen die universellen harten Hüllen, sie sind aber klobiger und für größere Geräte auch nicht immer geeignet. Außerdem leidet der Bedienkomfort, weil sie zum Beispiel den Zugang zum Kopfhörerport versperren.

Praktischer sind daher die speziell angepassten Hüllen, bei denen der Nutzer meistens an alle Anschlüsse herankommt. Sie gibt es aber nur für wenige, sehr populäre Smartphone-Modelle. Wer auf die Hülle verzichten will, kann sich auch gleich ein staub- und wasserdichtes Smartphone zulegen. Was ein Gerät aushält, erkennt der Nutzer an der sogenannten Schutzart, die aus dem Kürzel IP und zwei Ziffern besteht - je höher sie sind, desto robuster ist das Smartphone. In der Mittel- und Oberklasse gibt es inzwischen mehrere Modelle, die Staub und Wasser fernhalten, zum Beispiel von Samsung und Sony.

Eines gilt übrigens für alle Hüllen: Sie schützen nur das Smartphone vor der Umwelt, aber nicht den Nutzer vor der Strahlung des Geräts. Stattdessen steigt sie dadurch sogar, warnt die Zeitschrift „Connect“: Spezielle Gehäuse, die Strahlenbelastung minimieren sollen, oder sogenannte Antistrahlungsfolien erhöhen die Mobilfunkstrahlung den Angaben nach. Das liegt daran, dass die Hüllen den Empfang blockieren, weshalb das Smartphone automatisch die Sendeleistung erhöht, wodurch wiederum die Strahlung steigt.